
Eigentlich wollte ich mich weiter der eskapistischen Freude an schönen Bildern, Erinnerungen oder gar höherem Blödsinn hingeben, aber die Verhältnisse sind nun mal nicht so. Pünktlich zum heutigen Weltarmutstag veröffentlicht das Deutsche Ärzteblatt eine RKI-Studie zu Einkommen, Bildung und depressiven Symptomen in Zeiten multipler Krisen wie Corona, Kriege, Inflation.
Fazit: Der Bevölkerungsanteil mit auffälliger Belastung durch depressive Symptome war in niedrigen Bildungs- und Einkommensgruppen durchgängig am höchsten. Der Anteil stieg insbesondere ab 2022 in den niedrigeren Bildungs- und Einkommensgruppen deutlich stärker als in den jeweils höheren sozioökonomischen Gruppen. Fast jede dritte Person litt an depressiven Symptomen. Die Spaltung der Gesellschaft nimmt also nicht nur ökonomisch zu, sondern auch mental und emotional. Wer arm ist, ist psychisch – physisch sowieso – kränker und stirbt früher
Die Ursachen der wachsenden seelischen Schere liegen tiefer als bloß in kurzfristigen Krisen. Gesundheit ist nicht nur eine Frage der individuellen Lebensführung, sondern Ausdruck kollektiver gesellschaftlicher Strukturen. Dem Kapitalismus und seiner Demokratie im Endstadium. (Das steht natürlich nicht so in der Studie!)
Demzufolge wenden sich die Armen immer häufiger von der Demokratie ab. Sie wählen, wenn wir Glück haben, gar nicht mehr oder gleich AfD. Insofern wäre die richtige Wahl-Kampagne in sozialen Brennpunkten eine, die von Wahlen, Engagement, abrät. Wahlen? Nein Danke!
Die Armen haben den alten Sponti-Spruch „Macht kaputt, was Euch kaputt macht“ besser verstanden als alle Altlinken, die beim Marsch durch die Institutionen sich derart das Rückgrat verbogen haben, dass sie kapitale Bandscheibenvorfälle erlitten und nichts mehr bewegen konnten. Und wollten.
Macht kaputt, was Euch kaputt macht. In unserem Fall die kapitalismusgrundierte Demokratie. Kapitalismus macht krank, zerstört die Demokratie und ist der Nährboden für Faschismus. Jedenfalls Kapitalismus im Endstadium. Das sagt die Studie natürlich nicht, siehe oben. Aber wer sie zu Ende denkt, kann kein anderes Fazit ziehen.
Man kann sich natürlich auch das Denken abgewöhnen. Wär auch ne Lösung. Aber dann kommt garantiert eine RKI-Studie um die Ecke zum Anstieg psychischer Erkrankungen wie Angststörungen, Depressionen, als Folgen von Verdrängung.
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