
Eben noch diamantengleiche Lichtreflexe der gleißenden Nachmittagssonne im Meer

Ein paar Stunden später braune Weinblätter auf der Veranda, herabgerissen von wütenden Herbststürmen. Graue Trostlosigkeit, aufgemuntert nur durch farbtupfende Dipladenien.
Dipladenien, Horror des deutschen Schrebergärtners. Nicht heimisch! Zu nichts nütze, kein Bienenfutter.  Keine Funktion im doitschen Garten, gehört mit Stumpf und Stiel ausgerottet, siehe auch Sommerflieder, Hortensie etc. pp. Alles, was bunt, vielfältig, luxuriös aussieht, ist ihm, dem doitschen Schrebergärtner, ein Graus. Aber auch ihr. Martina van Wesel singt hier das Hohe Lied des doitschen Naturgartens  . Eigentlich nett, sympathisch, mit viel Wahrem. Aber ach, es gibt auch beim Gärtner, gleich welcher Fraktion, ob Schreber, Natur oder Faulpelz so wie ich, kein wahres Leben im falschen. Und so finden sich bei van Wesel Sätze des verdeckten Grauens wie:
„ … Gegossen und wenn überhaupt mit Kompost gedüngt wird nur frisch Gepflanztes oder im Nutzgarten; was nicht-heimisch ist, wird nicht betüddelt. …. „
Gelobt sei, was hart macht. Nur die Harten bleiben im Garten. Ausländer raus.
Eine infame Unterstellung …. ? Vielleicht ist die Schreiberin sogar Mitglied bei der Grünen?
Ich weiß es nicht, ist mir auch Kompostscheißegal. Ich weiß nur, dass es Mentalitäten, Ideologien gibt, die an derartigen Sprachmustern kurz und jäh aufblitzen, die verräterischer sind als ökonomischer Status, Parteizugehörigkeit und ökobewusstes Auslecken von Joghurtbechern.
Diese Sprachmuster, respektive ihre Trägerinnen, sind andockbar an politisches Grauen. Scheint in dieser milden Form von Schrebergartenfaschismus, Luxusfeindlichkeit, Ablehnung allen Unnützlichens, doch Nationalismus, Survival-of-the fittest-Ideologie und komplett verblendetes, weil romantisches Naturbewusstsein durch.
Ach, das sei alles ganz harmlos, ich würde da was hochsterilisieren? Wie man’s nimmt. Das war die AfD auch mal, ganz harmlos. Und wenn wir uns bei der Analyse und Bekämpfung des wachsenden Faschismus krampfhaft nur aufs sozialpolitische, ökonomische ficksieren, und nicht auch Mentalitäten, psychische Dispositionen und emotionale Grundmuster berücksichtigen, werden wir weder die derzeitigen Entwicklungen zur Gänze verstehen, noch adäquate Gegenstrategien entwickeln können.
Es lohnt sich also, mal genauer zu gucken, was für strukturelle Grundmuster, Typen, Kategorien gibt es derzeit bei uns in der Gesellschaft, jenseits klassischer Klassenanalyse, also auch bei den Netten, Unverdächtigen. Wäre der Begriff des Archetypus nicht so verbrannt, läge der zwecks Oberbegriff nahe. Wir hätten dann also Ad 1 den Archetyp „Schrebergärtner“ ….
(Archetypen nach C.G. Jung sind universelle, angeborene psychische Strukturen im kollektiven Unbewussten, die als Urbilder von Erfahrungen und Verhaltensmustern dienen. Sie sind nicht erlernt, sondern werden vererbt und manifestieren sich in Mythen, Märchen, Träumen und in der Kunst, wie z.B. in den Konzepten der Mutter, des Helden oder des Schatten. Siehe Google KI.
Das ist unwissenschaftlicher Humbug, völlig beliebig, nicht verifizierbar, unterliegt dem gesellschaftlichen Wandel – und ist andockbar an jede Ideologie. So nimmt es auch nicht Wunder, dass Jung ein übler Antisemit war, der nach arischen und jüdischen Archetypen unterschied.)
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