06.11.2025 – Wenigstens kriegt man vom Mondlicht keinen Hautkrebs

Gestern war ja der größte Vollmond dieses Jahres. Er war tatsächlich so riesig, dass selbst mit meiner uralten Handycamera ein passables Bild zustande kam.

Das Mondlicht auf meiner Veranda, hell wie selten nachts, aber fahl. Irgendwie erinnerte mich das Licht an Geschichten von Poe, an Friedhof, lebendig Begrabene. Wenigstens kriegt man vom Mondlicht keinen Hautkrebs. Immer positiv wenden, die Dinge. Bei der folgenden Grafik fällt aber selbst mir das schwer. Auch die ist aus dem Hause „Capital“, dem Sprachrohr des Kapitals. Die Lektüre der Organe des Klassenfeindes ist meist erhellender als die der Zentralorgane des Fortschritts wie Neues Deutschland (langweilig), Freitag (ok), Junge Welt (No go, antisemitisch) oder auch das Monatsmagazin konkret. Die bestätigen ja meist eh nur das, was man ohnehin weiß und denkt. Das politische „Urgestein Konkret“ stellt nach 68 (!) Jahren die Druckausgabe ein und erscheint nur noch digital. So wie die taz. Zeitenwende. Die macht sich in allen Kulturbereichen bemerkbar.

Hier nun die Grafik über die Ungleichheit in diversen Staaten, die auch mit dem Gini-Koeffizienten (benannt nach einem italienischen Statistiker) gemessen werden kann.

 Der Gini-Koeffizient ist ein Maß für die Ungleichheit von Einkommen oder Vermögen in einer Gesellschaft, das auf einer Skala von 0 bis 1 angegeben wird. Ein Wert von 0 steht für eine vollständige Gleichverteilung (jeder hat das Gleiche). Während ein Wert von 1 eine extreme Ungleichheit bedeutet (eine Person hat alles). Die USA ist auf dem besten Wege dahin und die BRD wackelt hinterher.

Spitzenplatz 2 in Ungleichheit. Klassen(kampf)ziel erreicht. Was soll da noch schief, nämlich gut, gehen. Nichts. Denn sieht man sich die Bemühungen der politischen Klasse an, hierzulande irgendwas zu bewerkstelligen außer die soziale und kulturelle Spaltung weiter voranzutreiben, möchte man am liebsten auswandern. Aber wohin?

Wenigstens schälen sich langsam Protagonisten heraus im Bonner Betrieb (Hahaha, Scherz für Jahrgänge 1980 und älter. Wer nach 2000 geboren wurde, kann mit dem zugegeben flachen Witz nichts mehr anfangen), deren Namen man sich merken kann und bei deren Anblick einem nicht gleich schlecht wird. Außenminister Wadephul zum Beispiel. Der machte bei seiner Syrienreise drei große Fehler, in den Augen seiner größten Feinde, den Mitgliedern seiner Partei und Fraktion. Er sagte sinngemäß im Anblick der Trümmer, dass man in dieses zerbombte und geschundene Land nicht ohne weiteres sofort abschieben könne, insistierte auf dem „C“ für „Christlich“ im Parteinamen seiner CDU und behauptete gar, das sähe schlimmer aus als in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg.

Er zeigte also christliche Nächstenliebe und Faktenkenntnis aus der Anschauung der Realität. Das kam bei den asozialen Realitätsleugnern und Faktenverdreherinnen seiner Fraktion überhaupt nicht gut an. „Desaströs“ sei das, so wurde in klassischer Schuldabwehrprojektion gegen den guten Mann gehetzt. Am schlimmsten aber war in den Augen seiner Messer wetzenden Parteifeinde, dass er den weltweiten Spitzenplatz der deutschen Volksgenossen in Sachen „Opferrolle“ in Frage stellte. Die wahren Opfer des von den Hitlerfaschisten angezettelten Zweiten Weltkriegs waren doch „Wir Deutsche“, in den Augen der „Christ“-„Demokraten“. Diese Sichtweise ist nahtlos kompatibel, meint: Koalitionsfähig, mit der jener Vollfaschisten, die den Juden heute noch den Holocaust übelnehmen.

Den Wadephul rettet jobmässig zur Zeit nur die schützende Hand von Fritze Thünkram, der genau weiß, wenn er seinen Außenminister seiner belfernden Christenmeute zum Fraß vorwirft, kann er gleich einen Haken (noch ohne Kreuz) an diesen Schrotthaufen namens Koalition machen.

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