
Gestern, am 8. November, dem Jahrestag des gescheiterten Attentat von Georg Elser auf Hitler und dem Vorabend des Jahrestages der Judenpogrome, vor meiner Haustür eine der unzähligen antisemitischen Demos des Berliner Mobs. Vorneweg Behinderte und Frauen, die ja bekannterweise in der migrantischen Neuköllner Community tonangebend, vorneweg dominant sind. Man ! könnte fast vom Neuköllner Matriarchat sprechen… Wie peinlich und entblödend dieser Anblick oben ist, wird der sofort auf den ersten Blick sehen, der die Shishabars in der Sonnenallee in Neukölln entlang flaniert und die Frauen zählt, die dort draußen, bei den Männern sitzen. Die Zahl dürfte sich im nullstelligen Bereich bewegen.

Gruseliger noch dieser Anblick. Mittendrin ein Plakat: Juden gegen Genozid. Sowas hab ich bisher hier noch nicht gesehen und ich hab auf dem Sektor schon jede Menge Irrsinn gesehen. Ich weiß natürlich nicht, ob der Mann wirklich Jude ist. Die Religionszugehörigkeit sieht man Menschen nicht an der Nase an. Ich weiß auch nicht, ob der gute Mann sich im klaren darüber ist, dass es sich Israel nicht leisten kann, einen Krieg zu verlieren. Dann würden die Armeen der Hölle alle Juden ins Mittelmeer treiben oder schlimmeres, siehe Hamas am 7. Oktober. Unterschiedslos alle, auch die Juden gegen den Genozid.
Es gerät sehr viel in Vergessenheit. Kriegen Sie, liebe Leserinnen, noch alle Gedenktage des 9. November zusammen? Judenpogrome, Fall der Mauer, Novemberrevolutionsversuch 1918, Hitlerputsch 1923, Erschiessung Robert Blum 1848 und damit Scheitern der bürgerlichen Revolution …. hab ich was vergessen? Jedenfalls ist das eine unselige Aneinanderreihung von gescheiterten Emanzipationsversuchen bis hin zu Ausgeburten der Hölle. Das Wetter passt gerade dazu, trübe und kalt. Wir wollen jetzt zum Friedhof der Märzgefallenen, wo eine Führung zur gescheiterten Novemberrevolution stattfindet. Wahrscheinlich werde ich mir bei dem Wetter da den Tod holen. Was ich dann umgehend hier vermelden würde. Bis dahin wünsche ich trübes Gedenken.