21.09.2025 – Das Wort zum Sonntag

Antisemiten-Demo, neulich am Brandenburger Tor. Zum Denkmal für die ermordeten Juden Europas 200 m. Solche Bilder kann man sich nicht ausdenken.

Die Appelle auf derartigen Demos an Israel, auch und gerade von der gutmeinenden Mehrheit der friedensbewegten Demonstrantinnen dort, laufen auf eines hinaus: Auf eine Aufforderung an die Juden Israels, sich wehrlos ins Meer treiben zu lassen. Oder glaubt irgendjemand allen Ernstes, die Faschisten von der Hamas würden sich an irgendeine Verhandlungslösung halten? Es gab mal einen linken Konsens: Mit Faschisten verhandelt man nicht. Keinen Fußbreit für die. No pasaran. Das gilt offensichtlich im Fall Israel und Hamas nicht.

Bei Demos in Berlin kommt es zu grotesken Szenen, wo die Veranstalter Geschlechtertrennung durchsetzen, Frauen an den Schluss. Zu jeder Gelegenheit würden Feministinnen aufheulen und zu Recht Gegendemos organisieren. Das gilt offensichtlich im Fall Israel und Hamas nicht. Da sieht man, also ich in dem Fall, bei den notorischen Demos junge Frauen aus den hiesigen Szenen mitlaufen, mit Bierflaschen in der Hand, die in der Nacht vorher vielleicht noch in queeren Clubs in Kreuzberg abgehangen haben, mit Drogen hantierend, deren Namen ich noch nicht mal kenne. Wer wissen möchte, was mit ihnen unter Hamas-ähnlichen Zuständen hierzulande mit ihnen passieren wird, kann sich gerne in einschlägigen Statistiken zu Hinrichtungen und Folter in Saudi-Arabien und Iran kundig machen.

 Die Liste der Nachweise von der Wahnhaftigkeit der Ideologie des Antisemitismus ließe sich fortsetzten. Bleibt die Frage, warum die Hamas angesichts der furchtbaren Konsequenzen des schrecklichen Krieges für die Zivilbevölkerung in Gaza nicht kapituliert. Die deutschen Faschisten kapitulierten nach dem Tod Hitlers, ihrer messianischen Erlöser-Gestalt. Die japanischen Faschisten kapitulierten nach den zwei Atombomben. Hat die Tatsache, dass der Hamas das Leid der eigenen Bevölkerung egal ist und sie nicht kapituliert, mit ihrer klerikalen Ausrichtung zu tun? Die Belohnung wartet auf alle im Paradies? Religiöse Motive im politischen Handeln sind eine schreckliche, unausrottbare Seuche. Das ist die reine Wahrheit, so wahr mir Gott helfe. Halleluja. Der Name des Herrn sei gepriesen. Amen. Soweit mein Wort zum Sonntag.

Wir fahren mit dem Radl vom Brandenburger Tor 10 Minuten weiter in Richtung Asien, zum Roten Rathaus, dem Sitz des Berliner Senates. Nächstes Jahr sind hier Wahlen. In der neuesten Umfrage ist die SPD nur noch auf Platz 5, mit 13 Prozent. Früher stellte sie jahrzehntelang lang den Regierungschef hier und hatte in der Spitze über 60 %. Der aktuelle Fall ist logisch: Berlin ist zweitjüngstes Bundesland vom Durchschnittsalter her und wer unter 100 ist, wählt keine SPD mehr. Die ältesten Bundesländer befinden sich übrigens alle in Ostelbien und sind weiter auf dem Weg der Entvölkerung. Um mal eine positive Botschaft zu vermelden.

Auch positiv: Wenn sich die FDP weiter so in Umfragen entwickelt, wird sie nur noch unter „Sonstige“ auftauchen.

Ansonsten setzt gerade der Regen ein, der Herbst beißt zu. Der Fall ist tief, nach Tagen voller Wärme und Nächten, die man gerne umarmt und festgehalten hätte. Corfu nächste Woche 28 Grad und Sonne pur ….