Ich und der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil sind seit vielen Jahren Buddys. Hier überreiche ich ihm, gemeinsam mit Hermann Sievers vom verdienten Kunstkollektiv SCHUPPEN 68, unsere Wahlkampfstrategie, die ihm bei der letzten Wahl zu einem fulminanten Sieg verholfen. Arbeitstitel: Die Mauer muss weg. Eine kleine „Spende“ gab es damals auch noch, die er hier fest umklammert hält.
Natürlich habe ich auch meinen Kumpel Stephan zur Marx-Riegel-Aktion eingeladen. Er ließ sich entschuldigen. Sein Büro schrieb unter anderem: „ … im Namen des Ministerpräsidenten bedanke ich mich für die Einladung zu Ihrer Kunstaktion. … Bedauerlicherweise war es Herrn Weil nicht möglich, zu der von Ihnen angegebenen Zeit vor dem Plenum zu Ihrer Kunstaktion zu erscheinen. Ich war bemüht eine Vertretung aus den Reihen der Landesregierung zu organisieren, was mir aufgrund der Kurzfristigkeit Ihrer Anfrage leider nicht gelungen ist. Dafür bitte ich um Verständnis. Ich hoffe, Sie haben dennoch eine gelungene Aktion veranstaltet. … „
Sieht man davon ab, dass aus den Reihen der Landesregierung der Sozialminister meine Riegel wegfuttern wollte, war die Aktion gelungen und nein, Verständnis habe ich dafür absolut nicht! Alte Kumpels hängen lassen unter dem Vorwand, gerade regieren zu müssen, geht gar nicht.
Mensch, Stephan, was haben wir gemeinsam schon alles durchgezogen. Eigentlich alles, außer ein paar Purpfeifen.
Ich möchte nur an die Übergabe einer kleinen „Spende“ erinnern. Den Termin musste ich der Öffentlichkeit als Spendenübergabe an die Stadt Hannover zur Kassensanierung verkaufen. Aus dem Erlös vom Verkauf von Witzen! Wer glaubt denn so sowas?! Außer der taz.
Ganz peinliche Nummer für mich damals. Wie stehe ich denn bei sowas in der Öffentlichkeit da!? Als Satiriker?!
Nicht ganz so schlimm damals unser Waffendeal, als wir die Geschäfte von Uwe Barschel übernommen hatten.
Der Höhepunkt war Deine, unsere Keksklau-Nummer damals. Der Klau des Bahlsen-Keks ging damals um die ganze Welt.
Ich habe damals die Medien dahingehend geframt, mich zu verdächtigen, um Dich aus der Schuss(!)linie zu nehmen, nachdem Du mit Deinem Kabinett nachts, nach einer Sauftour in Gerhard Schröders ehemaliger Stammkneipe Plümecke, den Keks bei Bahlsen um die Ecke abgeschraubt hast.
Den Keks haben wir eigenhändig bei Dir abgeholt! Haben Dir sowas von den Hals gerettet und dann so eine Absage. Das muss ich erstmal verarbeiten. Und zwar hier im Blog. Garantiert KI-frei.