13.08.2015 – Heute vor 54 Jahren wurde der antiimperialistische Schutzwall an der Grenze der DDR errichtet.

Mauerbau
SCHUPPEN 68 Performance am 13.08.1992 (Quelle: Stadtmagazin Schädelspalter).
Angesichts der Tatsache, dass sich Europa zunehmend mit Grenzen aller Art umgibt, an denen tausende Flüchtlinge sterben, erscheint die Irritation, die aus der Anzeige des damaligen politischen Arms des SCHUPPEN 68 spricht, nachvollziehbar. Dessen Einschätzung lautete damals kurz gesagt: Anders als vom Mainstream behauptet, wird mit dem Fall des Eisernen Vorhangs keineswegs das Ende der Geschichte eintreten und Friede, Freude sowie Eierkuchen auf der ganzen Welt herrschen (Friedensdividende). Vielmehr wird durch den Wegfall der östlichen Systemkonkurrenz weltweit Barbarei auf dem Vormarsch sein und die „kleinen Leute“ werden sich umgucken. Zu der Vorhersage gehörte nicht viel politischer Sachverstand, weiß doch jeder, wie sich der Preis von Brötchen entwickelt, wenn von zwei Bäckern im Kiez auf einmal einer dicht macht: Wenn die Konkurrenz wegfällt, wird’s teuer. Nichtsdestotrotz wollte natürlich keiner vom politischen Arm in der DDR leben und mir sind in überwiegend guter Erinnerung nur die Alkoholpreise von drüben, die niedrig waren und für das ganze Land festgelegt, sogenannte EVP (Einzelhandelsverkaufspreise).
gasthaus grünheide
Hier meine Rechnung aus dem Gasthaus Grünheide, irgendwo in MeckPomm, irgendwann in den Siebzigern. Während die anderen bei der ML-Schulung waren, leitete ich ein immenses Zechgelage ein. Wie die Geschichte ausging, weiß ich nicht mehr. Für die DDR jedenfalls nicht gut. Damit wir uns nicht missverstehen: Grenzen sind grundsätzlich doof und jeder Mensch, der an einer Grenze, egal an welcher, stirbt, ist einer zuviel.
Wie das jetzt mit Europa ausgehen wird und dessen Grenzen, dazu müsste ich mal den politischen Arm des SCHUPPEN 68 fragen. Ich hoffe nicht, dass dieser Arm eingeschlafen ist

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