20.08.2015 – Deutsch und Eier. Dick und Doof. Müll und Tonne.

Dass sich das Rollenbild des Mannes ändert, ist ebenso eine Binse, wie die Tatsache, dass da wieder viel „Alter Adam“ Mist hochköchelt. Kaum hatten Frauen sich ein paar Jahre lang mal etwas emanzipiert, ist Mann schon überfordert. Die Betonung liegt auf „etwas“ emanzipiert! Der Lohnabstand für Frauen bei gleicher Arbeit beträgt nach wie vor über 20 Prozent. It’s the economics, stupid! Alles andere ist Lyrik und „Ich bring dann auch mal den Müll runter, weil ich ein emanzipierter Mann bin“ Gedöns. Jede Menge peinlicher Zitat dazu in dieser Studie hier. Mannomann, schraubt lieber an Euren Autos rum, ich hab keine Lust, derartigen Verbalschrott in der Sprachmülltonne zur entsorgen . Der krönende Höhepunkt dieser Studie ist das Fazit
„Wir Männer müssen authentischer sein, wir dürfen uns den Mund nicht verbieten lassen. Ehrlichkeit ist wichtig, sonst sind wir Männer ohne Eier.“
Das ist schlicht und ergreifend reaktionär. Der Begriff der Authentizität im Privaten entspricht dem der Identität im Gesellschaftlichen: Beide eint die Angst vor dem Anderen, dem vermeintlich Fremden, sei es der „Zuwanderer“ oder die „Frau“. Nur keine Überfremdung oder Feminisierung.
Hauptsache Deutsch und Eier. Hauptsache Dick und Doof. Hauptsache Müll und Tonne.
Die Gegenwelt zu den Authentischen und Identitären wird wohl am besten beschrieben durch Solidarität und den Blick des Kosmopoliten, dem der Perspektiven-Wechsel zur zweiten Natur geworden ist.
tisch und stuhl - von oben
Perspektivenwechsel fördert das Denken – Tisch und Stuhl, von oben. Sieht irgendwie komisch aus, Wahrnehmung mal anders …
Männerrollen und Emanzipation ist eigentlich nicht mein Thema, ich hab frauenbewegten Männern früher ebenso misstraut wie den K-Gruppen Kaspern damals. Allein diese lila Latzhosen bei den einen und die dreckigen Fingernägel bei den anderen. Grausam. Und meistens hohl im Kopf die Leute wie ein Luftballon. Wer von der Ästhetik auf intellektuelle Verfasstheit schließt, liegt selten falsch, die einfache Formel lautet: Scheiß-Ästhetik = Stroh im Kopf. Ergebnis dieser Formel: Heute sind die ehemals Frauenbewegten nicht selten bei den „Authentischen“ gelandet und die K-Gruppen Kasper am rechten Rand.
Ach, was mach’ ich mir hier eigentlich nen Kopf!? Es ist Sommer, der Himmel lacht, draußen vor der Tür lächelt lockend das Leben: Genieß mich.

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