29.10.2015 – Niemand hat die Absicht, ein Parteiamt zu übernehmen!

Unlängst saß ich mit einem Freund bei Lamm in Rosmarin mit Röstkartoffeln und knackigen Möhrchen beim Italiener. Geheimtipp, daher komplett überlaufen. Wie alte Säcke das so machen, arbeiteten wir erst unsere Krankheiten ab, dann die Verstorbenenliste des letzten Quartals und als Hoffnungsschimmer Reisepläne, die wir vielleicht noch verwirklichen könnten. War wie immer ein toller Abend, bei dem wir teilweise Tränen lachten. Soo wichtig nehmen wir den nahenden Tod dann doch nicht. Das Zetern meines Smartphones gab dem Abend eine neue Richtung: Der Landesvorstand der Satirepartei DIE PARTEI rief aus seiner Planungssitzung für die Kommunalwahlen in Niedersachsen 2016 an und bat um unsere Unterstützung.
100-dm-begrüssungsgeld vom SCHUPPEN 68
Der SCHUPPEN 68 hatte machtvoll 2014 u. a. die Umtauschaktion der PARTEI „Titanic gegen BILD“ in der City von Hannover unterstützt. Jeder, der ein Lügenblatt abgab, erhielt 100-DM-Begrüßungsgeld von uns. Wie überhaupt unser Auge wohlgefällig auf dem Treiben der dritten Generation der Satireparteien ruht (Wir erinnern uns: die erste Generation war 1991 die Partei SCHUPPEN 68 mit ihrer Parole „Freibier und Erbsensuppe“). Das Programm der zornigen, jungen Männer (leider lauter Männer) ist o.k., kann ich mit leben. Der Abend beim Italiener mündete in eine Wahlstrategiediskussion, die sofort geniale Ideen hervorbrachte wie: „Die erste nichtöffentliche Podiumsdiskussion der Welt – Politiker faseln, keiner hört zu“. Außer uns Beiden würde keiner auf dem Podium sitzen, soviel war klar. Moderation machen wir selber, Presse erhält keinen Zutritt. Dann verteilten wir noch Posten auf uns Beide. Das Leben hatte wieder einen Sinn. Auf dem Nachhauseweg überkam mich leichte Rührung darüber, dass junge Männer, die mindestens meine Söhne sein könnten, die Erfahrung der Altvorderen anfragten. Aber vielleicht hatte ich auch einfach nur zuviel Barolo verklappt.

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