13.02.2016 – Saufende Gender-Eichhörnchen

Dass in der NETZ – Niedersächsische Teilhabe-Zeitung zwischen meinen geschätzten Freunden und gleichberechtigten Mitherausgebern (Männer) sowie mir ein – je nach Rotwein-Füllstand – mehr oder weniger erbittert-heiterer Disput über die Anwendung geschlechtergerechter Sprache in unserem Organ ausbricht, habe ich bestimmt schon mal im Blog erwähnt. Ich hab aber keine Lust das noch mal nachzulesen, was interessiert mich mein Gewäsch von gestern.
Wir haben uns mit einer salvatorischen Klausel begnügt, dass das jede Autorin für sich regelt. Ich verwende im Blog konsequent im Zweifel die weibliche Form, was ich im dienstlichen Verkehr natürlich nicht praktizieren kann. Anfangs war das satirisch gemeint und ich kam mir beim Schreiben mitunter fast etwas verrucht vor, von wegen Rollenspiel und so. Mittlerweile schalte ich hier automatisch und unsatirisch in diesen Modus und denke für einen Moment im Schreiben auch aus einer etwas verschobenen Perspektive. Bevor ich mir selber gleich den Feminismus-Nobelpreis verleihe, hier eine wundervolle Variante. Diesen Link hier habe ich von einem geschätzten Kollegen aus anderen Zusammenhängen. Danke dafür.
Dort kann durch einen Klick auf den Gendering-Umschalter Button die jeweils gemäße Form für den Text gewählt werden. Hier wäre das sicher „Eichhörnchen“. Mir sind beim Lesen die Lachtränen gekommen.
in diesem haus saufen sogar die eichhörnchen
Bei mir im Garten saufen sogar die Gender-Eichhörnchen Alkohol. Die werden sich über den Link vor Freude einen Knoten in den Schwanz machen …
Zug um Zug werden übrigens in Verbänden und Organisationen Sprachregelungen per ordre du mufti (per ordre de la muftie, für Französisch-Liebhaberinnen) durchgesetzt, da wird nicht gelabert. Manche Sachen funktionieren nur per Quote oder Order. Also hieße es, wenn wir ne Frau bei der NETZ an Bord hätten: Herausgeber_innen oder Herausgeber*innen.
Zur Begründung Zitate aus einem Ratgeber für geschlechtergerechte Sprache:
„ … die Schriftsprache ist ein wesentlicher Ansatzpunkt für die Umsetzung von geschlechtergerechten, also die Gesellschaft abbildenden, Formulierungen. Dabei geht es nicht darum, eine Sprache zu schaffen, die kompliziert und umständlich ist, sondern eine Sprache, die Frauen genauso wie Männer hörbar und sichtbar macht.
….Was heute noch „komisch“ klingt, kann morgen schon die Norm sein. Was zur Norm wird, bestimmen die Mitglieder der Sprachgemeinschaft durch ihr Verhalten entscheidend mit.“

Na denn, der 8. März steht vor der Tür. Wolle mer ne roilasse?

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