17.02.2020 – Handsigniert, nummeriert, limitiert. Mit garantiertem Jahrgangsstempel zum Subskriptionspreis


Prinzip Rumtopf, hier mit Tullamore Dew Whiskey, 43 %.
Klassische hiesige Früchtemischung, von Kirsche bis Pflaume, inklusive Mango und Ananas, im Wechsel der Jahreszeiten. Letzter Ansatz November 2019. Anbruch 1. Mai 2020, zur Feier des revolutionären Kampftages der Arbeiterinnen- und Trinkerklasse. Im von mir entwickelten „Rumtopf-Kolben“, (siehe auch Erlenmeyer Kolben), einem Laborgerät zur Qualitätssicherung von Früchten in Alkohol. Einfach Alkohol auf Früchte gießen kann jede. Aber eine excellente Qualität lässt sich nur in jahrelangen vergleichenden Versuchsreihen erzielen, streng nach wissenschaftlichen Kriterien. Da auf dem Sektor Rumtopf wissenschaftliche Standards völlig fehlen, bin ich darauf angewiesen, in mühevollen Selbstversuchen (siehe auch erster Herzkatheder am eigenen Körper durch Forßmann) Messmethoden und Geräte zu entwickeln, die diesem beklagenswerten Mangel Abhilfe schaffen. Diesen Mangel kann ich mir nur dadurch erklären, dass der gemeine Rumtopf als solcher vollkommen nichtexistent ist auf dem Wahrnehmungsschirm der Connaisseure und Dandys dieser Welt. Die Herkunft des Rumtopfs ist ungewiss, er wird mit der unseriösen Existenz des 50/60er Jahre TV-Koch Clemens Wilmenrod assoziiert. Das riecht nach Hawaii-Toast, Mettigel und Konrad Adenauer. Insofern ist der Rumtopf mit massenhaftem Vergnügen niederer Stände in geschmacklosen Zeiten konnotiert und völlig unter den Tisch jedes Sterne-Restaurants gefallen. Oder haben Sie, liebe Leserinnen, jemals auf der Dessertkarte eines gehobenen Etablissements sowas gelesen wie: Pot au Rhum an achterlei Früchten, angerichtet an Santiago de Cuba Rum?
Lobpreisungen auf einen Taylor Port Vintage Port 2003 oder einen Puligny Montrachet kann jede verfassen, die mit einem goldenen Löffelchen in der Gourmet-Schnute groß geworden ist. Wer aber fasst das Loblied eines Rumtopfes, dieser wundervoll fruchtig-aromatischen Komposition, in ziselierte Jamben und Trochäen?
Muss ich wieder ran, als alternder Avantgardist.
Ich habe immer drei unterschiedliche Töpfe in Arbeit, je 5 Liter Volumen, einen frisch angesetzten, einen in der Reifung und einen im Anbruch, sowie zahlreiche Rumtopf-Kolben mit unterschiedlichsten Alkoholika und Fruchtzusammensetzungen. Beispiel und absolut nicht zu empfehlen: Doppelkorn, 38 %, mit Äpfeln und Birnen an Kandis. Ein schönes Beispiel dafür, dass nicht überall, wo „Regionales Erzeugnis“ draufsteht, auch kulinarisches Entzücken drin ist.
2030 wird mein Standardwerk zur Qualitätssicherung im Rumtopf erscheinen. Das wird mein Durchbruch. Sichern Sie sich bereits jetzt vom Meister (= mir) handsignierte, nummerierte, limitierte Rumtöpfe mit garantiertem Jahrgangsstempel zum Subskriptionspreis.
Und lassen Sie sich nicht dadurch irritieren, dass der Rumtopf-Kolben entfernt der Urin-Ente ähnelt. Gerade in der Wissenschaft gilt: Form follows function!

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