31.10.2020 – Augentrost in düsteren Zeiten


Veranda-Blick in die Sonne.
Draußen, auf den Straßen und in der bösen Welt der Viren, Trumps und Gaulands (Zitat aus seiner Bundestagsrede: „Wir müssen abwägen, auch um den Preis, das Menschen sterben“. Wenn er doch nur mit gutem Beispiel voranginge. Die harmlose Variante seines Satzes ist die Triage, aus dem Mund dieses Weisse-Kragen-Nazi ist das die Drohung mit der Euthanasie) wird die Stimmung gereizter. Als ich unlängst am dritten Frisör auf dem hiesigen Kiez Boulevard vorbeikam, in dem die Maskenregeln sträflich vernachlässigt wurden, hatte ich schon mein Handy in der Hand, um die Ordnungsmacht diesbezügl. in Marsch zu setzen. Nur ein einsetzender Regenschauer und eine plötzliche geniale Idee für ein TV-Trash-Format hielten mich ab.
Der Frisör war wie die beiden vorherigen einer mit Migrationshintergrund und die diesbezügl. Burschen (immer die Burschen, nie die Mädels) gehen mir mit ihrem regelverletzendem Machogehabe gewaltig auf die Eier. Die brettern mit tiefergelegten Autos durch die Fußgängerzone, als ob’s der Nürburgring wäre, Shisha Bars sind Maskenfreie Zone und in Neukölln demonstrierten gestern 150 der Brüder gegen die angebliche islamfeindliche Politik Frankreichs. Und das direkt, nachdem einer ihrer Glaubensbrüder in Nizza drei Menschen erstochen und enthauptet hatte.
Das Maß der Empathielosigkeit der Demonstranten ist der Nährboden für Hass und Gewalt. Gewaltbereiter migrantischer, vor allem nordafrikanischer und arabischer, Antisemitismus ist keine Seltenheit, der Mord eines syrischen Islamisten an einem Touristen in Dresden hatte ein homophobes Tatmotiv und migrantische Frauenverachtung endet nicht selten mit „Ehren“morden.
Warum spendiert der Staat Leuten, die dauerhaft radikal, militant und kriminell gegen die in der Tradition der Aufklärung erkämpften Werte agieren, nicht einen Hinflug nach Syrien, wo sie sich bestimmt wohler fühlen, in Verbindung mit einer ABM als Minenräumer? Mindestlohn wird garantiert. Meine Vision ist ja, gleiches Recht für alle, dass man den Job auch eingeborenen hiesigen Nazis vermittelt. Mir ist die Staatsangehörigkeit oder Religionszugehörigkeit Wumpe, da steh ich mit beiden Füßen auf dem Grundgesetz, nach dem alle Menschen gleich sind.
Und bei dieser Vorstellung hatte ich oben erwähnte TV-Format-Idee. Man packt diese zwei doch sehr unterschiedlichen Fraktionen von Faschisten in ein Flugzeug und überträgt die daraus sich entwickelnde Gruppendynamik bei rtl. Arbeitstitel: Deutschland sucht den Superfaschisten. Oder: Germany‘s next Topkiller.
Zuviel des Zynismus? Die Realität ist immer schlimmer. Charmanten Reformationstag, liebe Leserinnen, und jede Menge Augentrost. Gibt’s auch auf Wiesen.

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