19.03.2022 – Neues vom Sterbelotsen


Wenn ich Pflege brauche, gibt es eine Pflegekasse. Da bekomme ich dann ein wenig Geld, um die minimale Pflege zu bezahlen, die ich benötige. Aber Zeit, mich zu begleiten, hat da niemand. Und keine Pflegekasse der Welt zahlt für Beistand.
Wie schön und gerecht wäre es, wenn es einen Sterbelotsen im Quartier geben würde, als von der Kommune gestellte Person, die sich kümmert. Die sich auskennt im Kiez, die die anderen Mitmenschen kennt, die da auch noch rumleben… und der vielleicht vermitteln kann, Zeit vermitteln, Kümmerer vermitteln, Einkaufshelfer vermitteln.
In der Ausbildung zum Sterbelotsen taucht immer wieder ein Merksatz auf: Um ein Kind großzuziehen, bedarf es eines Dorfes. Um würdevoll zu sterben – auch.
Dieses Dorf zu generieren, zu erhalten, das ist eine Aufgabe, die für mich mit am wichtigsten ist: Wenn wir alle uns ein klein wenig um unsere Nachbarn kümmern, und dabei Unterstützung des kommunalen Sterbelotsen bekommen – es würde das Leben verbessern und das Sterben erleichtern.
Aber in einem Land, in dem wir Sozialleistungen relativ kürzen, muss ich noch keine Bewerbung als kommunaler Sterbelotse schreiben. Ich kann weiter meine Rechnungen mit Mehrwertsteuer schreiben, und das kann dann gewinnmindernd in deiner Steuererklärung eingetragen werden. Wenn du dann Gewinn hattest.
In diesem Sinne – lasst uns zusammenrücken – wir brauchen uns.
Andreas Striefler
Botschafter für würdevolles Sterben
www.Sterbelotse.de
Andreas@Sterbelotse.de

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