BILD

Screenshot Spiegel online 25.09.2023.
Hund beißt Mann, ist keine Nachricht. Mann beißt Hund, ist eine Nachricht.
„Wir sind überglücklich, dass die AfD hier verschissen hat“, ist die, in passend kackbraunem Sprach-Farbton gehalten, Nachricht der Headline des Spiegels zum Sieg des parteilosen Kandidaten bei der Oberbürgermeisterwahl in Nordhausen gegen den AfD-Kandidaten.
Angesichts von 45 Prozent für die AfD von verschissen zu reden, halte ich für vermessen. Es ist eher ein weiterer Triumpf für die AfD-Faschisten. Immerhin ist Nordhausen eine urbane Region und keine ländliche wie Sonneberg, wo es neulich den ersten AfD-Landrat gab. Ländliche Regionen in der Ostzone können wir aus demokratietechnischer Sicht mittlerweile fast völlig abhaken, während es in städtischen Regionen ja sowas wie eine Zivilgesellschaft geben soll. Außerdem ist Nordhausen die Heimat des KZ Mittelbau-Dora , in dem tausende Gefangene zu Tode gequält wurden. Es hätte sich also schon angesichts der bloßen Kandidatur eines Faschisten in dieser Stadt aus Gründen der Gerechtigkeit der Boden auftun und dieser Ort in der Hölle versinken müssen. Gerechtigkeit ist aber alle, ham wa nich. Obendrein hat wohl der AfD Kandidat nur deshalb nicht gewonnen, weil die demokratischen Parteien es, anders als in Sonneberg, vermieden haben, ein Wahlbündnis mit Empfehlung für ihren demokratischen Kandidaten zu schließen. Bei sowas fühlt sich der gemeine Wähler im Osten bevormundet und wählt trotzig. Den Nazi.
Die Demokratie hat also nur deshalb gewonnen, weil die die demokratischen Parteien den Schwanz eingezogen haben aus Angst vor dem Wähler. Und das wird medial landauf landab, bis auf wenige Ausnahmen nach meiner Kenntnis, als Erfolg der Demokratie und der Zivilgesellschaft gefeiert.
Was für Zustände. Was für eine Berichterstattung. Pfeifen im Walde. Und so hat leider der Nazi Björn Höcke recht, wenn er zur Wahl sagt: „In der Politik liegen Sieg und Niederlage ganz eng beisammen. Aber diese Niederlage sollte uns nicht zu sehr schmerzen, denn auch sie zeigt, dass Thüringen und Deutschland auf Kurs ‚Faschismus‘ sind“.
Statt Faschismus hat er „Normalisierung“ geschrieben. Dieses Mal noch.
Also ergibt sich der vollständige Gehalt der Nachricht des Spiegel nicht aus ihr selbst, sondern aus der Montage des Screenshots oben. „Hitlergrüße beim sächsischen Oktoberfest? Die Polizei ermittelt.“
Gegen sich selbst?
Im Osten geht die Sonne auf? Eher Land unter. Da drüben ist der Alltag offensichtlich faschistisch durchseucht. Nennen Sie mir ein Oktoberfest, wo da nicht der Hitlergruß gezeigt wird. Obige Veranstalter gaben sich fast erschrocken: „Wir distanzieren uns ganz klar von solchen Besuchern, wollen nur ein ganz normales Oktoberfest feiern.« Auf dem Oktoberfest wurden Nazimärsche gespielt wie „Erika“ vom Reichskapellmeister Niel, der trat Anfang Mai 1933 in die NSDAP ein und brachte es unter anderem bis zum führenden Kapellmeister beim Reichsmusikzug des Reichsarbeitsdienstes. Un da wundern die sich über Hitlergrüße. Aber wahrscheinlich wurden nur Bierkrüge hochgestemmt ..
Normal, was ist in heutigen Zeiten noch normal …. ?

Manchmal möchte ich mich einfach auf mein Board stellen, die endlose Welle erwischen und bis zum Horizont und darüber hinaus surfen …
wMUDdJtEz
Pingback: Schlachtzeile des tages | Schwerdtfegr (beta)