03.10.2023 – Tag der Deutschen Einheit

Blick ins Archiv, Hallo Sonntag, 23.12.2012: „Auf Betreiben der populären Künstlervereinigung SCHUPPEN 68 hat sich Mitte Dezember in Hannover die Deutsche Gesellschaft für Witz und Scherz gegründet.“ Ich warte heute noch darauf, dass mal irgendein Stadtbüttel bei mir mit einem riesigen Präsentkorb vorbeikommt und sich dafür bedankt, dass es maßgeblich mein Wirken war, welches Hannover vom Odium der grauen Maus befreit und diesen trostlosen Trübsinnsfleck in der norddeutschen Tiefebene zu einem Zentrum des Frohsinns gemacht hat.

An den Formulierungen in den medialen Archiv-Beispielen der letzten Zeit können des Lesens kundige Leserinnen erkennen, dass sich in einigen Redaktionsstuben langsam ein Kern von SCHUPPEN 68-Sympathisantinnen kristallisierte.  Das Seminar „Peer Steinrück als Kandidat – der Witz in der aktuellen Politik am exemplarischen Fall“ ist übrigens Kult. Peer Steinbrück? Who? Ehemaliger Kanzlerkandidat der SPD

Liest man die Liste seiner Tätigkeiten, kriegt man das Kotzen. Korrupt bis auf die Knochen. Und als Finanzminister dafür verantwortlich, dass Staat und Gesellschaft im Zusammenhang mit Cum-Ex Geschäften um Milliarden ausgeraubt wurden.

Im Jahr 2007 übernahm sein Finanzministerium für das Steuergesetz einen von der Banken- und Beraterlobby verfassten Gesetzestext „eins zu eins, ohne dass ein Komma geändert wurde“. Dadurch konnten Cum-Ex-Geschäfte in das Ausland verlagert werden und erreichten dann 2010 ihren Höhepunkt, wodurch Milliarden Euro an Steuergeldern in privaten Taschen verschwunden sind.

Der dafür federführende Staatsekretär Jörg Asmussen ist seit Oktober 2020 Hauptgeschäftsführer und geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft und kassiert dafür ein Millionensalär.

Der Unterschied zu einer kriminellen Organisation im Sine des § 129 StGB liegt bei Beiden darin, dass sie ehrenwerte Mitglieder einer ehrenwerten Partei sind, nicht von der Polizei gejagt werden und der von ihnen verantwortete Schaden an der Gesellschaft um ein Vielfaches größer ist als bei allen bekannten hiesigen kriminellen Vereinigungen. Ich kriege immer Lachanfälle, wenn ich in der Bürgerpresse lese: „Schwerer Schlag gegen organisierte Kriminalität – Rauschgiftbande zerschlagen und 5 kg Marihuana beschlagnahmt.“ Lächerliche paar 1000 Euro.

Ich warte auf den Tag mit Enthüllungsberichten über die Steinbrück/Asmussen-Bande. Aber da kommt eher der Stadtbüttel mit dem Präsentkorb bei mir vorbei.

Wer kann sich an Steinbrück noch erinnern… Überhaupt das Erinnern. Im letzten Blog habe ich die Bezeichnung „Bonner Ultras“ verwendet. Von der Generation U50 kann damit vermutlich niemand was anfangen. Und wer kann sich schon noch an Ernst Neger aus dem gleichen Blogeintrag erinnern. Dabei hat Neger uns unvergessliche Momente beschert, z. B. mit seinem Karnevalslied „Humba humba DDR“ , hier im s/w Video von 1966

Ich habe noch nie ein derart entfesseltes Publikum gesehen, das so weit jenseits der ihm zugeschriebenen Verhaltensweisen agiert, wie in dem Video. Das geballte damalige BRD-Spießertum tobte nur nach diesem Lied über eine Stunde. Ich kann mir das nur so erklären, dass ein als Kellner getarnter Hippie LSD in die Weinflaschen gemixt hat. LSD ruft Halluzinationen, Euphorie, Veränderung der Raum-Zeit-Wahrnehmung hervor und führt letztlich zur Auflösung des Ich-Bewusstseins.

Deutsche Entwicklungshelfer mussten in Afrika Einheimische darüber aufklären, dass das Lied im Video nicht der Titel für die deutsche Nationalhymne ist.

Der Refrain des Liedes, entscheidend für den Erfolg, ist übrigens 1:1 geklaut beim Weltjugendlied von Anatoli Grigorjewitsch Nowikow aus dem Jahr 1947 (ab 0.35 hier)

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