
Beim Anblick der zehntausenden Demonstrant*innen weltweit auf Pro-Palästinademos ist mir regelrecht übel geworden, das körperliche Gefühl von Ekel und Abscheu. Faschistische Hamas-Terroristen schlachten gezielt Wehrlose ab, vergewaltigen Frauen, töten Kinder und Greise, foltern, massakrieren und stellen diese barbarischen Taten ins Internet. Das hat noch nicht einmal ansatzweise mit Übergriffen der israelischen Polizei und Armee in besetzten Gebieten zu tun. Strukturelle, auch gesetzwidrige brutale Staatsgewalt gibt es überall, auch in Demokratien, vor allem gegenüber Minderheiten. Das ist zu verurteilen und geschieht in Rechtsstaaten, wie Israel, auch – zu wenig, aber es geschieht. Wer aber da eine Gleichwertigkeit zwischen Hamas und Israel unterstellt wie der zehntausendfache Mob weltweit, ist krank.
Jedes Schweigen zu diesem Terror, jede Verweigerung von Solidarität gegenüber Israel legitimiert Faschismus, auch bei uns. Das Schweigen, die teilweise Legitimierung und Relativierung, der muslimischen Verbände, der türkischen Interessen-Vertretungen, Teilen der hiesigen Kulturschickeria und Pseudo-Linken und des BRD-Feminismus, um nur einige Vertreter der Zivilgesellschaft zu benennen, angesichts der Morde und Vergewaltigungen spricht für sich. Es in dieser Stille eine dröhnende Schande.
Es gibt Ausnahmen, die Palästinensische Gemeinde Hannover und jüdische Gemeinden haben gemeinsam zu Frieden aufgerufen. und es gibt sicher noch weitere Beispiele von zivilgesellschaftlichem Anstand und Empathie. Aber grundsätzlich ist das Verhalten der oben Genannten und Anderen inakzeptabel. Es muss Konsequenzen für den gesellschaftlichen Dialog haben, bis hin zu Streichung von Fördermitteln und, in letzter Konsequenz, bei weiterer, nachhaltiger Legitimation von Terrororganisationen, zum Ausschluss aus entsprechenden zivilgesellschaftlichen Strukturen.
Die Hamas steht außerhalb der Zivilisation. Ihre Anhänger morden auf den Spuren von SS und Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Winston Churchill hat den Umgang mit Faschisten im Krieg in seiner berühmten Rede wenige Wochen nach dem Beginn der deutschen Offensive 1940 gegen die Westmächte auf den Punkt gebracht: We shall never surrender: „ … Wir werden bis zum Ende gehen. …. Wir werden an den Stränden kämpfen, wir werden an den Landungsplätzen kämpfen, wir werden auf den Feldern und auf den Straßen kämpfen, wir werden in den Hügeln kämpfen. Wir werden uns nie ergeben … .“
Das mündete in die Forderung der Alliierten gegenüber Nazi-Deutschland nach einer bedingungslosen Kapitulation, unconditional surrender
Verhandlungen mit der Hamas bergen den Kern zu neuem Terror in sich. Der Faschist kennt keine Regeln, als Mittel der Politik nur den nie endenden, sich selbst verstärkenden Terror. Sein Wesen ist der Tod. Alles Lebendige ist ihm fremd, ja zuwider. Nicht umsonst erfolgte das größte Einzelmassaker im Terrorangriff auf ein Musikfestival, einem Inbegriff von Leben, Jugend, Diversität, Fröhlichkeit. Ein Blick in das Afghanistan der Taliban genügt. Im Iran geht es nicht wesentlich fröhlicher zu, aber da gibt es eine starke und bewundernswerte Bewegung von Widerstand, Frauen vor allem.
Für das, was kommt, trägt die Hamas die Verantwortung und mit ihr die Schweigenden, die Legitimierer, die Gleichsetzer.
Meine Sicht der Dinge und meine Gefühle sind eigentlich unerheblich, wen interessiert es schon, ob ich mal das Kotzen kriege. Es geht um Solidarität mit Israel und Mitgefühl mit den Opfern und das auf lange Zeit.
Aber in zweiter und dritter Linie geht es auch darum, was machen diese Krise und ihre noch unabsehbaren Konsequenzen mit unserer Gesellschaft. Zu all den Polykrisen kommt eine weitere, zusätzliche Spaltung: Hie Solidarität mit Israel, da Legitimation von Faschismus. Das vergiftet persönliche Beziehungen und das zivilgesellschaftliche Klima. Aus meiner Sicht übrigens tiefgreifender als bei Corona, und das war schon schlimm genug. Zu strukturellen Ähnlichkeiten und gesellschaftlichen Konsequenzen von Seuchen, wie Corona, und Antisemitismus demnächst mehr.
Wie gesagt, es geht eigentlich nicht um mich. Aber da ich hier weit und breit keine Bezahlschranke sehe, kann ich mir diesen Akt der Selbstvergewisserung und Autotherapie mal gönnen. Es stimmt schon, Schreiben ist auch ein Akt der Katharsis. Versuchen Sie es mal und Sie werden sehen, dass beispielsweise Ihr Zorn hinterher kleiner ist.
Wort zum Sonntag. Amen und das nächste Mal wird’s wieder lustiger.
Hoffentlich.