
Fackelzug Berlin 1933 anlässlich Hitlers Machtübernahme. Quelle: Bundesarchiv. Es war keine Machtergreifung, die reaktionären politischen Eliten, mit Unterstützung des Kapitals, haben Hitler die Kanzlerschaft aus egoistischen Motiven angetragen. Die geistigen Tiefflieger dachten, sie könnten den Mann bändigen, als ihre Marionette.
Fackelzüge wurden zu einem integralen Bestandteil faschistischer Herrschaft, spätere Umzüge durch das Brandenburger Tor waren gigantisch. Zigtausende zogen als Ornament der Masse in stundenlangen Manifestationen der absoluten Macht der Partei durch Berlin und signalisierten Allen: Wer sich gegen uns stellt, wird vernichtet.
Wenn ich zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der AfD wäre, würde ich nach ihren Wahlerfolgen in diesem Jahr Fackelzüge inszenieren, in den ostzonalen Bundesländern, jeweils vom Parlament zur Staatskanzlei, und als Höhepunkt in Berlin, auf der Straße des 17. Juni, vor dem Brandenburger Tor. Die Bilder von Fackelzügen sind massenhaft im kollektiven Unterbewusstsein gespeichert. Die meisten wissen sofort, woran das erinnert und was damit gemeint ist.
Fronten und Marschrichtung sind klar, hie die Demokraten, da die Faschisten. Jetzt geht es um die direkte Aktion, um Zeichen und Taten. Mit einem Fackelzug in diesem Zusammenhängen würde klar signalisiert: Ab jetzt geht es um Terror.
Gut, dass ich nicht zuständig bin für die Öffentlichkeitsarbeit der AfD. Aber leider haben die jede Menge kluger Köpfe, die Zeiten, wo das alles verpeilte Professoren, Hohlköpfe und Kriminelle waren, sind vorbei.
Eins wäre ja irgendwie eine groteske Volte der Geschichte, würde die Demokratie hier scheitern. Dann hätte, von der Wiedergeburt des Faschismus her gesehen, die DDR lange nach ihrem Ende doch gesiegt. Dort wurde zweifellos vorhandener Faschismus radikal und militant durch Repression unterdrückt, gemäß dem antifaschistischen Kampfauftrag der DDR-Verfassung. Dort heißt es in der Präambel der Version von 1968:
„ ….. hat sich das Volk der Deutschen Demokratischen Republik, fest gegründet auf den Errungenschaften der antifaschistisch-demokratischen und der sozialistischen Umwälzung der gesellschaftlichen Ordnung, …. diese sozialistische Verfassung gegeben.“
In der Verfassung der BRD heißt es im Artikel 20 GG, Absatz 1.:
„Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.“
Wenn es nach mir ginge, müsste dieser Artikel wie folgt ergänzt werden, um dem Kampf gegen den Faschismus Verfassungsrang zu geben:
„Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer, sozialer und antifaschistischer Bundesstaat.“
Leider bin ich nicht zuständig für die Verfassung der BRD.