
Ich und Adolf Dassler, der Gründer von Adidas, grübeln in der menschenleeren Fanzone vor dem Reichstag, warum die EM so Scheisse für Deutschland gelaufen ist. Adolf Dassler und sein Bruder, der spätere Gründer des Konkurrenzunternehmens Puma, traten am 1. März 1933 in die NSDAP ein. Nach dem Krieg denunzierten sie sich gegenseitig bei den Alliierten als Nazis.
Die Fanzonen vor Reichstag und Brandenburger Tor sind für die Budenbetreiber ein Desaster, was man bisher hört. Horrende Mieten, Unwetter, frühes Ausscheiden der Ostgoten, nur wenige Spiele dort im public viewing und 10 Euro für kleine , beschissene Hamburger , die Leute bleiben weg wie geschnitten Brot. Trikots der deutschen Mannschaft gibt es vor Ort mit 40 Prozent Rabatt. Ich komme Montag wieder, wenn es alles umsonst gibt.
Ich hatte vor Ort den Spaß dieses Sommers. Beim Rexona Fussball Contest erreichte ich einen Highscore von 8, dafür gab es ein Video meiner Kickerkünste. Als Preis kriegte ich einen Fanbrush, mit dem ich mein Gesicht in schwanzrotgold bemalen kann. Von der Ergo Versicherung kriegte ich einen hochwertigen Rucksack mit der Aufschrift „Ich habe Stadionformat.“
Hinterher waren wir im Mitte Museum in der Ausstellung „Letzte Anschrift Müllerstr. 163“. Die verschüttete Geschichte eines Hauses und seiner jüdischen Bewohnerinnen und Bewohner.
