14.07.2024 – Flamenco Tänzer*in und Ritter

Spanische und englische Fans feiern gemeinsam in der Nacht vor dem Endspiel, hier im Säulengang des Brandenburger Tors. Ein Kontrapunkt zu den nationalistischen Ausfällen von Türken, Albanern, Österreichern, Kroaten, Serben… Das sind die, die ich mitgekriegt habe. Irgendwie zeichnet sich da ein geografisches Südwest nach Südost-Gefälle ab, was entspanntes Sport- und Party-Verhalten angeht.

Die Deutschen wurden in ihrem Partypatriotismus durch das frühe Ausscheiden gebremst. In Kreuzberg zumindest Null Flaggen. Es steht allerdings zu befürchten, dass die Hand Zottels, mein Lieblingsspieler dieser EM, der Hispano-Zausel mit dem vermeintlichen Elfer, heute im Endspiel wieder gnadenlos ausgepfiffen wird von den deutschen Sportskameraden. Eigentlich wäre das ja unser Endspiel gewesen. Die Karten kosten übrigen auf dem Schwarzmarkt bis zu 5000 Euro.

Gestern war wieder so eine ideale Sommernacht in der Hauptstadt. Sommerlich, im Park Gleisdreieck hunderte von Feiernde bei einer African food and music Party , in den Fanzonen am Reichstag und Brandenburger Tor war auch was los, siehe oben, und in der Schwangeren Auster ein Konzert mit tollen Bands aus Afrika. Alles divers, bunt, Kultur pur. Man muss es sich nur leisten können. Und auf dem ganzen Weg von Kreuzberg bis zur Schwangeren Auster, vulgo Haus der Kulturen der Welt an der Spree, ein endloser Fahrradkorso. Bringedienst Boten mit Pizzen. Fast alle dunkelhäutig. Schatten aus der Peripherie. Mitten drin. Und doch ganz weit draußen.

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