06.12.2015 – Bin ich verklemmt oder sind Kritiker alle blöd?

Gestern eine Performance auf dem Lüneburger Weihnachtsmarkt, es ging irgendwie um Affen und Kapitalismus.
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Machen Sie mal große Kunst, wenn Sie es im Kreuz haben. Abends nur noch ein Wunsch: Füße hoch und Fernseh! Die Beschreibung von und vernichtende Kritik an „Movie 43“ machten mich neugierig. Grundsätzlich gilt: Wenn die im katholischen Filmdienst vernichtend sind, handelt es sich meist um überragendes Werk. Ernst nehmen dagegen kann man das Lexikon des internationalen Films. Die schrieben: „Der Witz soll daraus entstehen, dass Privates öffentlich und auf diese Weise Scham lächerlich gemacht wird. Doch der gezielte Bruch von Bildertabus allein ist noch nicht komisch und zeugt nur von der Verklemmtheit des Konzepts. Auch die bemerkenswerte Anzahl namhafter Hollywood-Stars macht den derben Humor nicht goutierbarer.“
Da liegt das Lexikon ausnahmsweise komplett daneben. Der Film ist das, was Monty Python heute machen würden: absurd, grotesk, persiflierend, pointensicher, lebendig, subkutan kritisch, lässt einem den Ekel im Halse stecken, weil das Lachen zuerst raus will und ästhetisch auf der Höhe der Filmarbeit.
Warum wohl haben da derartig viele Stars mitgemacht? Die haben als Fachleute das erkannt, was offensichtlich sämtliche Kritiker übersehen haben: Dass es sich um dem Film um eine Perle handelt. Die ist leider vor den Säuen gelandet. Aber ich bin mir sicher, dass es dem Film ähnlich gehen wird wie z. B. „Peeping Tom“.
Völlig verrissen beim Erscheinen, heute ein Klassiker. Da bin ich lieber verklemmt als dass ich mich da irre.

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