28.02.2016 – Viel Rauch um nichts.

War der Titel einer Kifferkomödie aus den Siebzigern. Der Inhalt ist mir im Nebel der damaligen Zeiten nicht mehr erinnerlich, ich weiß aber, dass ich ihn mir mehrfach angesehen habe und hinterher immer krank vor Bauchmuskelkater war, wg. Überdosis Lachen,
Neulich hing ich bei einer Atelierfeier von befreundeten Künstlerinnen ab, die mich an den Film erinnerte.
viel rauch um nichts
Mit Wein, Weib und Gesang. Guter Gesang übrigens, das Duo machte irische Folklore und machte das unkitschig gut. Und es wurde geraucht, unfassbar viel geraucht, man kann auf dem Bild die Schwaden erkennen. Ich rauche auch, zwischen ein und zwei Genuss-Zigaretten pro Tag. Allein schon deshalb, um diesem allenthalben grassierenden Öko-Gesundheitswahn die antizyklische Stirn resp. Lunge zu bieten. Dieses genussfeindliche apodiktische Negieren jeder Lebensfreude von Alkohol über Drogen bis hin zu Fleisch, Dreck und Verschwendung geht mir auf die Eier. Zumal es meist von Konvertiten ideologisch aufgeladen wird, die früher selber gequalmt haben wie die Schlote und jetzt jede verklagen, die in ihrem Kiez sich ne Kippe ansteckt. Gott (Göttin?), ich danke Dir, dass ich nicht so bin wie jene alternativen Spießerinnen!
Rauchen allerdings in einem Künstleratelier, wo nicht nur gearbeitet wird, sondern auch die Kunstwerke lagern, ist ein schlechter Witz. Ganz abgesehen von der Rücksichtslosigkeit. Ich rauche bei mir Zuhause sogar im Winter auf der Veranda.
Man kann die alternativen Mittelschichts-Gesundheitsapostelinnen spießig und langweilig finden, Fakt ist aber, dass das genau jene zahlungskräftige Klientel ist, die Kunst kaufen. Das glaubt sicher keine Künstlerin im Ernst, dass die sich nikotingeräucherte Kunst-Schinken in ihre Öko-Butze hängen. Das wäre auch in Ordnung, wenn nicht gerade jene Räuchermännchen- und weibchen aus den besagten Ateliers ein Wehklagen darüber anstimmen, dass sie sich nicht verkaufen. Das ist das Schlimmste, was ich einer Künstlerin nachsagen kann: unprofessionelle Arbeitsweise. Da frag ich mich, warum machen die überhaupt Kunst.
Aber toll war die Feier doch. Nee, alles was Recht und Rauch ist …

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