Egal, wie die Wahlen in Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt morgen ausgehen: Das hat die SPD nicht verdient. Die Geschichte der SPD ist eine Geschichte von Irrtümern und am sympathischsten an ihr waren meist die linken Dissidenz-Fraktionen. Über die Agenda 2010 ist alles gesagt, eine sozialpolitische Katastrophe von Anfang an und ich kann mir keine SPD vorstellen, bei der ich Mitglied sein möchte. (Ich möchte bei überhaupt keiner Partei Mitglied sein, es sei denn, ich gründete sie selber.)
Aber irgendwann ging mir das SPD-Bashing von allen Seiten, ohne Ausnahme, auf den Keks, zuerst aus einem einzigen Grunde: es wurde komplett unoriginell und langweilig. Unoriginalität in der Politik heißt: Achtung, Ideologiealarm. Es ist das Pendant zur Unoriginalität in der Kunst, dort heißt es dann: Achtung, Kitschalarm.
Dass die SPD in Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt auf ein Wählerquorum auf Augenhöhe der AfD reduziert wird, ist grotesk und die ausschließliche Verantwortung dafür trägt Deutschlands größte Vollidiotenansammlung: Wähler. Der Wähler ist ein Trottel ex tunc und par excellence, wie er im Buche steht, aber in keinem Buch, das ich jemals lesen möchte.
Lieber Wähler, mal eins zur Klarstellung: Die SPD ist keine Partei, die für die Einführung der Todesstrafe plädiert oder einen Angriffskrieg auf Luxemburg plant, da wollen wir doch mal die Kirche im Dorfe lassen!
Ich rege mich schon seit Jahrzehnten darüber auf, was Du, lieber Wähler, Dir für eine Scheiße zusammenwählst, aber irgendwann ist auch mal gut. Wenn es Dir hier nicht passt, geh doch nach drüben.
Also nach Mallorca. Auswandern. Oder ins Dschungelcamp. Als Kakerlake (Igitt, Tabubruch, Mensch mit Tier gleichsetzen. Macht man nicht. Geht gaaarnicht!
Sorry. Ich wollte die Kakerlaken nicht beleidigen. Eigentlich bin ich ja Anthroprozentriker, aber der Wähler treibt mich echt in Zweifel)
Mit dieser vorsorglichen Wählerbeschimpfung pinkele ich mir ja ins eigene Nest. Ich bin auch als Politikberater unterwegs, eine Art spin doctor, der Anfängern und Ratlosen auf die Sprünge hilft.

Hier aus dem Workshop „Richtiges Verhalten in der Öffentlichkeit – wie spende ich professionell?“
Mein erster Tipp: Geldschein nach Foto nicht reinstecken, der Tag ist noch lang und der Etat ist klein!
Zweiter Tipp: Mit Sozialpolitik gewinnt man keine Wahlen und wer Kultur sagt, hat sie schon verloren.
Und das von mir. Was für ein Zynismus.
Ich bin so böse …
12.03.2016 – Vorsorgliche Wählerbeschimpfung
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