15.03.2016 – Die schärfsten Kritiker der Elche wären gerne selber welche.

Nach F. W. Bernstein.
die schärfsten kritiker der elche
In Duderstadt im Eichsfeld, meiner alten Heimat. Das Projekt „Armut? Das ist doch keine Kunst!“ soll da hin und das bedarf gründlicher Planung. Ich krieg schon beim Gedanken an die Zusammenarbeit mit Künstlerinnen noch mehr graue (weiße. Die sind weiß! Nicht grau!) Haare. Tolle Arbeiten sind da entstanden, aber die Produzentinnen: Unpünktlich, undiszipliniert, unprofessionell. Nicht alle. Aber 100 Prozent. Diese meine Sicht und Disposition führt mich zu der Frage: Äußert sich im obigen Bild, was auf der äußeren Erscheinungsebene nur so vor selbstbewusster Abgrenzung strotzt („Spießer? Ich doch nicht!“) vielleicht eine heimliche Sehnsucht: Ich wäre so gerne auch Spießer? Siehe Überschrift. Oder gar subkutane Identifikation mit dem angegriffenen Subjekt: Ich bin es eigentlich hinter meinem Rücken schon? Seufz.
Jetzt auf nach Brüssel. Ein Auftritt in der niedersächsischen EU-Vertretung. Das schreibe ich, liebe Leserinnen, damit Sie von mir beeindruckt sind. Und später, wenn ich Alzheimer habe, Brüssel schon lange vergessen habe und diesen Eintrag lese, bin ich dann selber von mir beeindruckt. Ich fahre mit Wut im Bauch, darüber, dass sich der von mir am 12.03 vorsorglich beschimpfte Wähler noch viel strunzdummer verhalten hat, als gedacht. Was kommt als nächstes, bitte schön? Die SPD scheitert an der 5 Prozent Klausel? Ich seh’ mich schon Wahlkampf für die SPD machen. Das würde meine Ruf in bestimmten Kreisen auf „0“ reduzieren. Und wäre ein weiteres Argument dafür.
Jetzt sollen wir uns also argumentativ mit der AfD auseinandersetzen und sie in der alltäglichen Arbeit demaskieren. Das ist komplette Hilflosigkeit. Mit dem Ressentiment kann man nicht diskutieren. Die Wut, die diese Rassisten umtreibt (20 – 30 Prozent der Bevölkerung sind latent rassistisch und antisemitisch), ist der Ratio nicht zugänglich.
Das Programm der AfD ist die Entfesselung des Elite-Mob gegen den Proll-Mob: Umverteilung von unten nach oben, Sozialabbau, Privatisierung, Entlastung der Reichen. Und trotzdem erzielt die AfD die besten Ergebnisse in sozialen Brennpunkten wie Bitterfeld in der Ostzone. Da prallt jedes Argument schon an der Stadtmauer ab.
Und Gnade uns … tja, wer? …, wenn wir mal ne echte Krise kriegen, mit massiv wachsender Arbeitslosigkeit und diese Trümmertruppe statt solcher Gruselgusten und Xanthippen wie von Storch und Petry charismatische Führerinnen hat.
Nach wie vor gilt das Wort zum Sonntag: Rassismus ist keine politische Einstellung, sondern ein Verbrechen. Und Verbrecher gehören in den Knast.
Deshalb, Genossinnen, ist ab heute zu fordern: Staat, bau massenhaft Knäste!

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