05.04.2016 – Ich unter Wölfen

wolf unter wölfen
Wolf unter Wölfen. Nackt unter Wölfen.
ich unter wölfen
Ich unter Wölfen.
Niedersachsen ist Wolfsland. Überall Wölfe, selbst in der Nähe von Hannover, am Deister. Das macht natürlich jeden Ausflug dahin zu einem selbstmörderischen Abenteuer. Ich habe es mir angewöhnt, nur noch in perfekter Trankleidung durch das Gelände zu robben. Das Foto „Ich unter Wölfen“ beweist das eindrücklich. Jede Wette, dass Sie mich auf dem Foto nicht erkennen können!
Angesichts der Tatsache, dass laut Hobbes allerdings der Mensch des Menschen wahrer Wolf ist (was die Natur des Wolfes dämonisiert, der tötet schließlich nur, wenn er muss), stellt sich die Frage, welche Tarnkleidung man anlegen soll, wenn man sich unter Menschen begibt. Viele Leute tarnen sich als Mensch. Bei mir kommen die damit nicht durch. Da der Mensch aber ein soziales Wesen ist, braucht er zum Wohlbefinden den Kontakt zu Anderen. Ein Dilemma?
Und was braucht es noch zum Wohlbefinden? Und wie ordnet man sich da selbst ein, zum Beispiel auf einer Skala von 1 bis 10? Der so operierende Glücksatlas hat eine, wie ich finde, falsche Begrifflichkeit. Da geht es doch wohl um Zufriedenheit und nicht um Glück. Glück sind nicht planbare, seltene und flüchtige Momente. Wenn ich zum Beispiel nach nerviger Anreise im Urlaub das erste Mal an den Gestaden des Mittelmeers stehe, die Sonne kegelt glitzernde Diamanten über die Wellen, das Sand wärmt die von der Kälte Norddeutschlands noch zitternden Füße und ich tauche dann aus den Fluten auf, das ist ein ephemerer Moment von Glück. Schrei vor Glück. Aber nicht planbar. Lass es an dem Tag regnen, das Hotel liegt an einer Baustelle und man kommt vor lauter Algen nicht ins Wasser, dann schreit man aus ganz anderen Gründen. Es hat schon Situationen gegeben, da habe ich ein förmliches Wolfsgeheul ausgestoßen. Hoffentlich laufe ich mir im nächsten Urlaub keinen Wolf.
Laber laber. Ich sollte meine interne Entschwafelungsanlage einschalte. Aber ich habe partout keine Lust zu ackern …Ein Dilemma.
Macht aber nix. Dilemma ist mein dritter Vorname.

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