Werden Sie hier sicher nicht lesen. Wie Sie überhaupt grundsätzlich nicht sicher sein können, was in diesem Blog real oder erfunden ist. Das ist hier Literatur, Subgenre Meta-Blog, also ein Blog, der sich auch – gerne satirisch – mit dem Blog-Unwesen auseinandersetzt. wo Milliarden von Amöben glauben, jeden Winkel ihrer Existenz virtuell ausleuchten zu müssen. Vielleicht ist alles in diesem Blog gelogen, vielleicht ist der Schreiber dieser Zeile eine Schreiberin, die nach dem genderverkehrten Prinzip des Cyrano de Bergerac verfährt und den älteren Herren mit der weißen Brille, der hier öfter auf Bildern zu sehen ist, nur vorschiebt, getrieben von der Sehnsucht nach Liebe, und wenn es nur die einer virtuellen Leserinnen-Gemeinde ist.
Wer weiß das schon so genau? Schlimmer noch: wer will das überhaupt wissen? Scheiß auf die Realität, wenn es schöne Geschichten gibt.

Ich investiere jetzt in Start-Ups. Nr. 1: Weberey, Weinbar. Gestern Soft opening mit „Prosecco für umme“. So sprach einer der Besitzer, den ich aus anderen wirtschaftlichen (=Kneipe) Zusammenhängen kenne, zu mir, als ich ihn zufällig vorher vor der Bar traf. Ich nickte lässig, zermarterte mir aber innerlich den Kopf, what the fuck heisst „Prosecco für umme“, und warum kann die Szenensprache nicht auf dem Stand von 1979 eingefroren bleiben, damit ich was verstehe, wenn junge Leute mit mir reden. War dann sehr nett, Prosecco gab’s für lau (umme = umsonst!), und ich werde investieren, also regelmäßig einen feierabendlichen Pfalz Riesling o. ä. da verklappen.
Neulich mit Kumpels beim Italiener abgehangen. Ich klatschte ihnen laut Beifall, weiß nicht mehr, wieso, kann nur ironisch gewesen sein, weil sie dummes Zeug laberten. Das tun die fast immer, wieso sollte es da anders gewesen sein. Sofort eilten alle Kellner und der Patron an unseren Tisch. Und alle anderen Gäste guckten. Peinlich, peinlich, alle dachten, ich wollte auf diese Art noch eine Bestellung einleiten oder so. Ich bin mit denen nicht befreundet oder verkumpelt, hänge da aber schon öfter ab, man begrüßt sich per Handschlag und schwätzt auch mal paar Worte „Wie geht’s … laber laber …“. Und dann so was.
Gut, dass ich Jahrzehnte Impro-Erfahrung auf dem Buckel habe. Ich rief den Herbeilenden laut entgegen: „So hab ich das nicht gemeint. Das galt den beiden Pennern an meinem Tisch.“ Das hätte echt peinlich werden können.
Gut, dass man Freunde hat.
02.04.2016 – Peinliches aus meinem Sexualleben.
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