13.05.2016 – Einfach krank.

balsam für die nerven
Balsam für die Nerven.
Rückwand unseres Gartens, ich hab drauf bestanden, dass die in diesem Grün gestrichen wird und nicht in diesem alternativen 08/15 Ockerton. Wenn ich Stress habe, gehe ich morgens in den Garten und gucke da drauf. Wenn die aufgehende Sonne da drauf scheint, ist das heiterer Balsam für die Nerven. Ich habe im Moment im Job viel zu tun, Redaktionssitzungen für die nächste NETZ – Niedersächsische Teilhabe-Zeitung ziehen sich mitunter bis Mitternacht hin und die Aktion zu ihrem Kick-off am 10.06 in der City von Hannover will auch geplant sein. Die Sozialministerin hat ihr Kommen zugesagt und wenn die Aktion gegen die Wand läuft – Prost Mahlzeit. Da gibt es einige Interventionen dabei, die kann man nicht planen, üben, und nach meiner Erfahrung passiert gerade bei Straßenaktionen das, was passieren kann, – und mitunter noch schlimmeres. Die Vorstellung, dass die Ministerin hinterher zu mir sagt: „Herr Gleitze, für so was rauben Sie mir meine Zeit?“ versetzt mich nicht gerade in Euphorie. Gut, dass ich ne alte Rampensau bin und alles, was schief läuft, als Bestandteil eines genialen Plans verkaufen kann. Und die Ministerin ist zwar ziemlich energisch, aber auch freundlich. Sie würde wohl eher sagen:
„Ich fand das heute hier recht ungewöhnlich und interessant.“
Als ob das nicht reicht, ereilte mich gestern der Ruf einer Castingfirmen für ein Hammer
TV-Quiz. Ich bin immer noch in den Datenbanken aller Castingfirmen dieser Welt, nach meiner nicht ganz erfolglosen Tour durch die Quizszene.
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They called me the Champ.
Aber Günther Jauch hab ich in nicht so guter Erinnerung und der moderiert die neue Show.
Und als Krönung kam noch eine Einladung für eine Fraktions-Anhörung im Landtag. Meinen ersten Satz weiß ich ja schon: „“Ceterum censeo carthaginem esse delendam – hat einmal der große Cato gesagt und er hatte recht! Die alte Arbeitsmarktpolitik gehört auf den Misthaufen der Geschichte!“
War das überhaupt Cato und wie geht es danach weiter und stehen Abgeordnete überhaupt derlei rhetorische Geniestreiche?
Eins weiß ich sicher: Im Juli und August lass ich alle viere grade sein! Zeit sich auszuruhen.
Dazu ein Zitat des Chefs von Adidas von heute morgen, der sich jetzt zurückzieht und auf eine Bilanz verweist, in der der Umsatz verdreifacht und der Gewinn verfünffacht wurde: „Natürlich können wir uns trotz aller Erfolge nicht ausruhen.“
Warum sagt ein Konzernchef niemals: „Leute, wir hatten sensationelle Erfolge, unsere Aktionäre haben sich derartig die Taschen vollgeschaufelt, dass die nur noch krumm gehen. Wir lassen es in diesem Jahr mal etwas langsamer angehen und ruhen uns ein bisschen aus.“
Weil das ganze System einfach krank ist. Die Krankheiten, die am meisten zunehmen, sind psychischen Ursprungs, Depressionen, Burn-Out. Und Paranoia. Die Definition eines neuen Krankheitsbildes, für das man umgehend in die Klapsmühle eingewiesen wird, zeichnet sich schon ab – für die, dieses System so sehen, wie es ist:
Die Krankheit nennt sich Realismus.

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