05.10.2016 – Nichts geht über einen wohlgeformten Bären

klaus-dieter
Ich und der Berliner Bär, im Empfangsaal vom Roten Rathaus in Berlin. Einer der zahlreichen Gründe, warum ich keine große Karriere gemacht habe, ist vermutlich, dass mir selbst bei ernsten Anlässen und Ansprachen mitunter die Gäule durchgehen und ich zu Scherzen neige, die nur ich verstehe oder lustig finde. Gottseidank kann ich mich nicht daran erinnern, was ich auf dem Foto gerade von mir gegeben habe. Der Berliner Bär hat zahlreiche Veränderungen im Laufe der Zeit durchlebt. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde allen „zeichnerisch begabten Bärenfreunden“ Gelegenheit gegeben, einen Entwurf für eine Neufassung einzureichen. Unter anderem wurden dem Bären die Krallen gezogen, damit er nicht mehr so militant daher kam. Einige Abgeordnete meinten, der Bär sähe nun so verhungert aus, dass er lieber die goldenen Blätter aus der Krone zu fressen hätte bekommen sollen. Andere Abgeordnete verglichen ihn mit einem nassen Hund, der gerade aus dem Wasser gezogen wurde. Eine Bären-Findungs-Sitzung war ein laut Protokoll „einigermaßen beschämendes Zeugnis für die gedankliche und sprachliche Niederung, in der diese parlamentarische Aussprache sich bewegte, mit dem Ziel, über künstlerische Leistungen mit billigen Scherzen ein Todesurteil zu fällen“.
Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen:
Bei der Sitzung habe ich damals mehrfach das Wort ergriffen.

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