17.06.2019 – Exkurs über binäre Kampfstoffe


Wirr ist das Volk. Graffito, irgendwo in Neukölln.
Seinen angemessenen Ausdruck fand der Rassismus der Eingeborenen von Ostelbien im Wende-Evergreen „Wir sind das Volk“, den erst anders Aussehende und später anders Denkende als das verstehen durften, als das es von Anbeginn gemeint war: Als tödliche Drohung. Wenn mir jemand mit der vereinnahmenden Drohung „Wir sind das Volk“ entgegentritt, halte ich ihm militant und radikal entgegen: „Du bist Volker als ich.“
Ich wünschte mir eine neue Wende, aber eher als Wende-Ansage an das Volk im Sinne eines
„Wennde mit Deinem völkischen Dreck nicht aufhörst, Volk, fliegste raus“.
Aber wohin? Wem könnte man so ein Volk wünschen? Von deutschem Boden ist schon genug „Heil“ ausgegangen.
Und so fasst man, na ja, ich jedenfalls, sich angesichts des allenthalben grassierenden völkischen Wahns an den Kopf ob der erleichterten Kommentare wegen des Sieges eines CDU Kandidaten gegen einen AfD-Mann bei der Oberbürgermeisterwahl in Görlitz, einer Stadt, aus der ich schon lange einen Baggersee gemacht hätte. Die Botschaft ist doch nicht, dass der CDUler über 50 Prozent gekriegt hat, die Botschaft ist doch, dass fast 50 Prozent den Kandidaten einer Naziverseuchten Partie gewählt haben. Und über die Gesinnung der knappen Hälfte, die gar nicht erst zur Wahl gegangen ist, sollte man, na ja, ich jedenfalls, sich keine Illusionen machen.
Ich bin mal gespannt, wie sich die staatlichen Organe bei einer weiteren völkischen Entwicklung der Dinge nicht nur in der Ostzone verhalten, wenn dadurch zunehmend verfassungswidrige Umstände eintreten. Als ein paar Teilzeit-Kommunisten in den Siebzigern die hiesigen Bolschewisten-Paranoiker in Panik versetzten, holten die mit dem Radikalen-Erlass umgehend eine Berufsverbots-Keule aus dem Schrank und drohten mit der allen kritischen Geistern, dass sie nicht in den Staatsdienst kämen, wenn sie weiterhin an wirren Idealen wie den Paragrafen 14 und 15 des Grundgesetzes (Enteignungen!)) festhielten. Das hatte nachhaltigste Wirkungen bis heute, mit der Reduzierung kritischen Potentials gegen Null, wie man am Beispiel des heutigen Baden-Württemberg- MP (bei der Abkürzung denk ich immer an was anderes als an Ministerpräsident) Kretschmann sieht, der damals Mitglied des KBW (Kommunistischer Bund Westdeutschland) war, und heute als Doppel-Null durchgeht.
Der KBW war eine Sekte, deren Mitglieder waffenscheinpflichtigen Blödsinn sondergleichen absonderten, was sich bei Kretschmann bis heute nicht geändert hat, nur ganz anders als früher. So deliriert dieser Auto- und auch sonst Narr, wie ich Hintergrund gerade auf DLF höre, Dankbarkeit über das Wahlergebnis in Görlitz in alle Mikrofone.
Das Ganze wird noch von diesem unsäglichen Wanderprediger Gauck getoppt, der gerne möchte, dass wir mit Nazis mehr kuscheln sollen.
Ex-Kommunisten und Pfaffen, das ist eine gefährliche Mischung, binäre Kampfstoffe sozusagen.
Wir sind ein rohstoffarmes Land, heißt es. Was den Rohstoff Vernunft angeht, stimmt das sicher.
Und so fragt man, na ja, ich jedenfalls, sich: Was kommt als nächstes?
Für mich der Baggersee. Sonnigen Tag, liebe Leserinnen.

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