10.11.2019 – Ich und der Kandidat


Ich und der Kandidat. Heute ist in Hannover die Stichwahl zum Oberbürgermeister. Gewählt wird wahrscheinlich, wie sich das für eine ziemlich liberale Stadt gehört, der Kandidat der Grünen, Belit Onay (siehe Bild, bei einer Demo von notorisch Linksextremen zur Wohnungsnot Anfang November hier). Nach 300 Jahren Herrschaft der Sozis ist deren Kandidat noch nicht mal in die Stichwahl gekommen. Die nächste Stufe in dieser SPD Polit-Tragödie ist das flächendeckende Scheitern an der Fünfprozent-Hürde bei Wahlen, bevor ein rotes Leichentuch der Geschichte Schweigen und Vergessen über diese einstmals so stolze Partei deckt. Gruselig wird es, wenn Opportunisten, Hauptamtliche, Staatsbedienstete und die Vorfeldorganisationen der SPD (AWO z. B.) realisieren, dass mit dieser Partei kein Staat, sprich keine Karriere, mehr zu machen ist, keine Netzwerke zu knüpfen sind, keine Perspektiven sich ergeben. Ich bin gespannt darauf, wie sich die Abwanderungsströme gestalten werden, wer geht zu den Grünen, zur CDU und welche Ratten verlassen das sinkende Schiff in Richtung AfD?
Ich habe Belit Onay gewählt. Normalerweise wähle ich die Linke, mit Bauchschmerzen und vor allem deshalb, weil die für jede Stimme Staatsknete kriegen, mit der sinnvolle Projekte finanziert werden kann. Zum Beispiel auch deren Rosa-Luxemburg-Stiftung, mit der ich seit Jahren gut zusammenarbeite. Mit der Heinrich-Böller-Stiftung der Grünen hab ich noch nie zusammen gearbeitet. Woran das wohl liegt…?
Nun also Belit Onay, weil es bei der Wahl weder um Kohle noch um sonst was geht. Nur um ein Signal „Erste Großstadt der BRD mit OB mit Migrationshintergrund“. Außerdem war er der einzige Kandidat, der das Gespräch mit der Landesarmutskonferenz gesucht hat. Und seine Vorstellungen zum Thema Wohnen sind ok.

Und er hat sich auf der Demo, siehe oben und hier, blicken lassen. Obendrein, und das ist der wirklich entscheidende Grund für meine Wahl, bin ich auf einem Foto mit ihm drauf.
Wäre ich zwanzig Jahre jünger, würde ich auch noch auf einen hochbezahlten Posten bei den Grünen spekulieren. Spätestens nach der nächsten Landtagswahl hier, wenn die Grünen den MP stellen werden. Staatssekretär, das wär was für mich, als Grüßaugust durchs Land reisen, wichtige Miene machen, von nix ne Ahnung haben und sich abends an den Büffets des Landes die Kante geben.
Gut, dass ich keine 20 Jahre jünger bin.
Sonnigen Start in die Woche, liebe Leserinnen, und mein Tipp für den Wahlausgang:
55,8 Prozent für Belit Onay.

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