Berlin, Körnerpark. Hat mein Lieblingspark in dieser Trübnis durchaus schöne, anrührende Momente wie die fast komplette Abwesenheit anderer Humandarsteller ist der Blick auf die Schlagzeilen fast komplett befreit vom Prinzip Hoffnung: Neuer Rekord an Verpackungsmüll, über 200 kg pro Kopf, wobei der folglich nur als Ohrabstandshalter und Föhnwellenträger dient. 3 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Und das trotz aufgeregtem Dauer-Ökogeschnatter, siehe St. Greta, Grüne, Flugscham etc. ppp. Es ist überall das Gleiche: die SUVs werden immer mehr und größer, geflogen wird soviel wie nie und wehe, irgendwo soll ein Windkraft hin. Da rebelliert der Eigenheimspiesser gegen die Eintrübung seiner Veranda-Aussicht wie weiland Michael Kohlhas, mit dem einzigen Unterschied: er hat das Gesetz auf seiner Seite. Leider.
Ich bin zur Zeit auf dem Armutskongress der nationalen Armutskonferenz in Berlin und habe eben den Frühstücks-Tisch meines Hotels verlassen. Das Einzige, was da nicht in Plastik eingewickelt ist, sind die Bananen. Eine einzige Orgie in Plastik, mein Teller quoll über von dem Zeug.
Trübe Aussicht, überall. Vom Kongress demnächst mehr. Tröstlich, weil witzig: das erste Plakat nach meiner Einlassung im letzten Blogeintrag zum Thema Heimat, das mir auf die Netzhaut prallte, war diese Termin-Ankündigung:
Zu dieser Veranstaltung des Genossen Ebermann wäre ich sicher gegangen, aber die Pflicht, Berlin rief.
Ich wünsche allen heitere Aussicht für ihr Restleben und diese Woche.
18.11.2019 – Trübe Aussicht
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