04.02.2020 – Bin ich denn der einzige Zurechnungsfähige unter lauter Bekloppten?


Felsküste Algarve, mit Grünzeug, im Jänner. Ein überaus entspannender, die Seele streichelnder Anblick, Bronchien befreiende Seeluft, Stille, Menschenleere. Sieht man von einem jungen Pärchen ab, das direkt auf der Felskante stehend ein Selfie macht. Früher hätte ich diese Minderintelligenzler noch gemaßregelt, heute sage ich mir: Lass segeln, besser, soviel Blödheit vermehrt sich erst gar nicht.
Soviel zum Thema Altersmilde.

Später den Salonbolschewistischen Klassenkampfposeur gegeben, vor Plakat der kommunistischen Partei Portugals, die immerhin noch im Parlament vertreten ist. Die Forderung auf dem Plakat nach einer Erhöhung des Mindestlohns auf 850 Euro ist angesichts der Preisniveaus in Portugal, das nicht sehr weit von unserem ist, ebenso einleuchtend wie utopisch. Real beträgt er zurzeit 600 Euro, im Hotelgewerbe an der Algarve werden ca. 700 Euro Durchschnittslohn gezahlt.
Zurück an der hiesigen und diesigen Klassenkampffront mitten im Konflikt um höhere Lebensmittelpreise. Sofort erhebe ich mein machtvolles Organ für einen sozialen Ausgleich bei einer, aus ethischer Sicht völlig nachvollziehbaren, Erhöhung der Preise für Grundnahrungsmittel. Was umgehend bei der Weltpresse Gehör findet.
Das wollte ich ihr auch geraten haben, schließlich ist dieses alternative Gesäftel auch in den Leitartikeln der Bürgerpresse, dass das Tierwohl ja unbedingt sofort eine deutliche Erhöhung der Lebensmittelpreise erfordere und Energie wegen Klima teurer werden müsse und Flugpreise gleich verdoppelt werden sollten, koste es, was es wolle, nur schwer erträglich. Erstens zeugt es von grenzenloser Empathielosigkeit gegenüber Menschen mit wenig Geld, unterhalb einer Bezahlung von A 13, und zweitens von einer grunzdummen politischen Einschätzung der realen Situation in unserer Gesellschaft, jenseits der Stuckverzierten Altbaubuden in Quartieren mit Grünen-Wahlergebnissen über der 50 Prozent Marke.
Bereits jetzt ist die schnell wachsende Bewegung „Fridays gegen Altersarmut“ Nazidurchseucht und wenn es zu einer Erhöhung der Lebensmittelpreise kommt, zusätzlich zu Mietenexplosion in Ballungsräumen, Verteuerung Heizkosten etc. pp. , ohne sozialen Ausgleich, dann wird’s hier richtig volksstürmisch.

Leider druckt die Weltpresse ein Foto von mir, wo ich Schulbubihafter aussehe als Armin Laschet und der Sauerlandrocker Friedrich Merz zusammen. Meine Laune ist sofort im Keller und nach zwei Tagen an der Heimatfront bin ich wieder urlaubsreif. (Für Feinschmeckerinnen der deutschen Sprache: Achten Sie auf den Unterschied in den Überschriften der Süddeutschen “ … teureren Lebensmittel…“ und in der Neuen Presse „…teuren Lebensmittel… Hier das Original: PM Landesarmutskonferenz Teurere Lebensmittel verschärfen Armut)
Nur das Stöbern im Altpapier heitert mich etwas auf, irgendwas marxistisches.

„Frauen kommen mit Macht, und sie sind hier, mitten unter uns.“ Mein Lieblings-Kardinal Marx, aber nur wegen des Namens. Si tacuisses .. Oder wärst Du wenigstens Trappisten-Mönch geworden, Marxchen, die müssen den ganzen Tag die Klappe halten. Aber nein, Du musst Deinem Unterbewusstsein freie Bahn lassen. Also Marx, das mit dem „mitten unter uns“ waren Vampire, Zombies und Werwölfe, vor denen Du sicher genauso viel Angst hast wie vor den Weibern.
Und woher willst Du, Marx, wissen, wie sich das anfühlt, wenn Frauen mit Macht kommen?
Von Deiner Haushälterin?
Ab in den Müll. Sowohl der Geschichte als auch des Altpapieres.
Bin ich denn der einzige Zurechnungsfähige unter lauter Bekloppten?
Wenn sich dieser Eindruck nach nur zwei Tagen an der Heimatfront weiter aufdrängt, dann kann 2020 noch heiter werden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert