08.08.2020 – Temperaturrekord: 59,3 Grad Celsius


Mein Funkthermometer, was leider nicht verwandt ist mit dem Musikgenre gleichen Namens (Funk! Nicht Thermometer… ), zeigte heute Morgen als Temperaturmaximum der letzten 24 Stunden 59,3 Grad Celsius an. Es war heiß gestern, 96 Degrees in the shade, Fahrenheit, was umgerechnet 35,55 Grad Celsius sind. Kam hin. Auf dem analogen Thermometer auf der Veranda nach Süden ist die Temperatursäule gen Mittag in der prallen Sonne auch schon mal am Anschlag, der bei 50 Grad liegt. Selten, jedoch häufiger, allerdings immer nur knapp.
Aber 59,3 Grad?
Das Ende ist nahe, dachte ich, denn siehe, aller Frevel wider die Natur und den restlichen Ökogedöns währet nicht ewiglich und der Herr und die Frau und alle Diverslinge im Himmel werden Feuer über den Globus senden, insbesondere über Linden in Hangover, und vertilgen alle die, die gesündigt haben. Au Backe.
Oder ist das Ding kaputt? Aber wieso nur auf der einen Anzeige für Maximum? Ich überlegte, wo der Temperaturfühler des Funkomaten angebracht ist. Außen vor einem Fenster, aber eher verschattet und nach Westen. Doch dann, auf dem Stuhl der Weisen: Heureka! Ich hab‘s. Das Blech der Fensterbank speichert und reflektiert Hitze. Puuuh. Gerettet. Dieses Mal noch.
Wieso ist mir das früher nicht aufgefallen? Man wird wohl unter Corona immer wirrer im Kopf. Aber Alltagskrisen krieg ich noch gebacken, um mal in der Hitzemetaphorik zu bleiben. Ihnen, liebe Leserinnen, exclusiv zwei Tipps, die Sie aus dem Fegefeuer des Sommers ins Paradies der sommerlichen Genüsse katapultieren. Wir alle leiden, ob am Grill oder am Mülleimer, unter Wespen und Fruchtfliegen. Die gemeine Fruchtfliege, Drosophila melanogaster, wem fällt da nicht der Biologieunterricht der Untersekunda ein. Und was wäre die Genetik ohne dieses putzige Tierchen. Was mich persönlich allerdings nervt, wenn es zu Myriaden aus dem Mülleiner quillt, wenn man den Deckel hochklappt. Wie kommen die Viecher da hin? Aber wir wissen uns zu helfen: Wir nehmen ein einfaches, leeres Glas, füllen etwas Essig hinein und Fruchtsaft, ziehen Alufolie drüber, piksen mit der Gabel ein paar Löcher rein und positionieren das Ganze neben den Mülleimer.

Drosophila fliegt rein und ersäuft. Sieg auf ganzer Linie.
Bei Wespen hilft eine Sprühflasche mit Wasser, die Viecher einfach am Grill unter Feuer nehmen. Für mich als kindliches Gemüt ein Heidenspaß, wie auf dem Rummel oder beim Cowboy- und Indianerspielen. Nachher fahre ich die City und kaufe mir Wasserpistolen. Heidewitzka.
Und wo bleibt das Wort zum Sonntag, die böse Politik? Hier, der Filosof spricht: Das Böse nimmt spürbar zu. Auch wenn unser Filosof Brecht nicht kapiert hat und den kapitalen Bock schießt, den Marxismus als Philosophie zu verwechseln mit jenen – unterdrückenden – Staatswesen, die ihn als legitimierende Philosophie nutzten und missbrauchten, mit dem Bösen hat er recht.
Sonnigen Tag und hoffentlich keine 59,3 Grad in Ihrer Bude, liebe Leserinnen.

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