05.11.2020 – Jahrhunderthochwasser.


Es wächst zusammen was zusammengehört.
Erinnern Sie sich noch an die letzte Jahrhundertflut in unseren Breitengraden? 2013? 2006? 2002? 1997? Waren alle vier welche? Alles ist relativ, der Wandel ist dynamisch, was heute Katastrophe ist, gilt Morgen als Normalfall. Was sagt die Wissenschaft:
„Für Jahrhundertfluten in Küstengebieten ist, dem Sonderbericht des Weltklimarats über die Ozeane und Kryosphäre (2019) zufolge, damit zu rechnen, dass das, was heute eine Jahrhundertflut ist, um 2100 in niedrigen Breitengraden jährlich auftreten wird.“
Das fiel mir bei der nicht seltenen Bezeichnung der Corona Seuche als Jahrhundertereignis ein. Und was wird 2022? 2026? 2033? Welches Jahrhundertereignis sucht uns dann heim? Der große Zen-Meister und Existentialphilosoph Joseph Herberger hat zwei grundlegende Erkenntnisse formuliert: „Nach der Seuche ist vor der Seuche“ und „Die nächste Seuche ist immer die schwerste“. Der famose Ror Wolf schrieb in abgewandelter Form darüber. Lesenswert! .
Mir fehlt es leider an virologischen und bakteriologischen Grundkenntnissen und ich sollte in diesem Blog besser manchmal den Seuchenball etwas flacher halten. Meine Befürchtung, dass das aktuelle Virus irgendwann mal so mutieren könnte, dass es unbehandelt eine Mortalität wie das HI Virus hat, nämlich annähernd 100 %, dürfte allein deshalb daneben sein, weil das Virus kaum Interesse hat, seinen Wirt auszurotten. Aber wenn uns dereinst mal eins auf aerosoligen Pfaden heimsucht, bei dem am Ende des Tages hämorrhagisches Fieber rumkommt wie bei Ebola oder Marburg, mit Todesraten von bis zu 90 %, dann möchte ich lieber nicht im Eichsfeld, sondern in Portugal sein, im Land wo die Sardinien blüh‘n.
Bei meiner seit Jahrhunderten gehegten Einschätzung, dass die Gesellschaft, wie wir sie kennen, aus verschiedenen Gründen langsam den Bach runter geht, bleibe ich. Ich hatte nur gehofft: Nach mir die Sintflut.
Meint, wenn es soweit ist und richtig derbe kommt, dass ich dann schon die Grassnarbe von unten sondiere. Mittlerweile bin ich mir da nicht so sicher.
Im Moment aber gebe ich mich noch der Irritation hin, dass es zwei aufeinanderfolgende Tage gab, wo im Mittelpunkt meines Denkens, Fühlens und Handelns die Frage stand:
Was mach ich mir heute zu essen?
Das ist bei Lichte betrachtet eigentlich die Vorstufe zur Verwesung.
Genug der Düsternis. Auf in die Markthalle 9, Zutaten für einen Mettwurst/Sardinen-Auflauf besorgen.

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