26.12.2020 – Humanitätsduselnde Weihnachts-Rührungen im Knopfloch


Geruchsschulung: Rosmarin und getrocknete Zitronenverbene auf meinem Kühlschrank. In Nasenhöhe, so dass ich öfter eine nehmen kann, mitunter auch mit Thymian und Salbei aus dem Garten. Der Geruchssinn wird im Alter nicht besser (nur empfindlicher gegen menschliche Ausdünstungen, die mir mitunter ganze Sommertage verderben). Mit dem Geschmackssinn ist es ähnlich, also sollte man beides trainieren, wenn man ab und zu einen guten Tropfen oder ein facettenreiches Menü genießen möchte. Eine Horrorvorstellung für mich ist, als Folge einer Corona-Infektion auch nur kurzfristig in Geschmack und Geruch beeinträchtigt zu sein. Dann lieber gleich in die Kiste, wofür ich im Moment aber gar keine Zeit habe. Der Tod ist für mich aus terminlichen Gründen keine Option. Sie verstehen also, warum ich eine ausgeprägte und durchaus militante Antipathie gegen das Virus und seine Verbreiter*innen habe. Die mit Sicherheit nicht milder wird zu Beginn des neuen Jahres.
Wir kommen das erste Mal seit hundert Jahren aus einem kompletten Seuchenwinter, die Corona-Kacke fing ja erst Anfang März letzten Jahres an, richtig zu dampfen, und da war Brother Lenz schon ante portas. Wir können also z. B. nur schätzen, was für Auswirkungen potentielle Superspreading-Events wie Weihnachten und Sylvester auf das Infektionsgeschehen haben und wie brutal wir bei einer möglichen dritten Welle intervenieren müssen, das heißt Freiheitsrechte einschränken. Wogegen die am lautesten protestieren, denen solche Rechte am Arsch lang gehen, die Flüchtlinge nicht nur im Meer ersaufen lassen würden, sondern auch auf sie schießen lassen würden, so wie die AfD … Beatrix von Storch. Soviel zur Psychopathologie der Corona-Nazis.
Augen zu und auf den Frühling hoffen? Ist eine Maßnahme. Allerdings gingen die Fallzahlen im letzten Frühling erst im April wieder zurück und das von einem unvergleichlich viel niedrigerem Niveau als jetzt. Wir stehen also vor einem 1. Drama, 2. Desaster, 3. Katastrophe, 4. GAU (das können Sie je nach individueller Prägung ankreuzen), wenn wir nicht europaweit handeln, brutalstmöglicher Lockdown mit Kasernierung von Regelbrecher*innen (meine Prägung ruft nach Schießbefehl, aber zu Weihnachten krieg selbst ich humanitätsduselnde Rührungen im Knopfloch). So ein Lockdown ist natürlich politisch nicht durchsetzbar, also investieren Sie schon mal in Firmen, die mit Tod, Bestattungen, Trauerkleidung und Psychopharmaka zu tun haben. Das Geschäft wird boomen.
Bis dahin: FFP 2 Masken tragen, Kontakte meiden und öfter mal gurgeln, was ich für zielführender halte als Hände desinfizieren (mach ich aber auch, Psychohygiene). Wem der Geschmack von Dequonal eklig ist, der kann auch was aus der Liste der hochprozentigen Alkoholika hier nehmen. Alles was über 60 Prozent hat, knackt die Fetthülle des Virus und inaktiviert es damit. So wie Seife, schmeckt nur besser. Ob Sie, liebe Leserinnen, bei dem Zeug lieber schlucken oder spucken, bleibt Ihrer Neigung überlassen. Das ist ein freies Land.
Leider.

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