
Teppichstangen, überall Teppichstangen. Mittlerweile bin ich von „meiner“ kleinen Siedlung regelrecht besessen, gestern habe ich sogar einen Schlenker abseits meiner üblichen Walk-Runde da gemacht. Ich werde akribisch dokumentieren, ob meine Wahrnehmung stimmt, dass sich nie jemand in den Teppichstangen-Arealen aufhält. Und ansonsten mal die hiesigen Grünen auf die Idee von Anwohnerinnen-Gärten in Verbindung mit ökologischen Co2-Speicherinseln hetzen. In der Siedlung ist dann vielleicht der Teufel los, die Grünen haben hier keine Zeit mehr für Politik, was auch besser so ist, da kommt nur Mist bei denen raus (abgesehen von Berlin), und ich kann hinterher behaupten, das ist als Kunstintervention im Sinne einer sozialen Plastik mein Werk. Vielleicht muss ich mir dann ne andere Route aussuchen, aber wenn das Werk Bestandteil der nächsten Documenta wird, ist es mir die Sache wert. Die ganze Siedlung mit allen sozialen Konflikten in die Kasseler Aue gebaut, das toppt Beuys Eichen um Längen.
Was garantiert nicht mehr an den Teppichstangen waltet, sind Teppichklopfer. Im Zeitalter von Staubsaugern und Teppichschäumen mit garantiert porentiefer Wirkung sind die Dinger schon seit Jahrzehnten obsolet. Was bleibt, ist die Erinnerung zumindest in Teilen meiner Generation an Teppichklopfer als Erziehungsinstrument. Und die Erinnerung an derartig gewaltförmige Erziehungsmethoden ist keineswegs so putzig, wie sich „Teppichklopfer“ anhört. Die Generation der Eltern, die aus dem Krieg kam und zu Scham und Trauer unfähig war, hatte die zurückliegende Brutalität im Umgang mit Menschen teilweise nahtlos auf Erziehung übertragen, Gewalt, Misshandlungen waren an der Tagesordnung. Niemand kam auf die Idee, sich über prügelnde Lehrer bei den Eltern zu beschweren, man hätte sich sofort eine zusätzliche Tracht eingefangen, nach dem Motto: „Wer sein Kind liebt, der schlägt es.“
Wenn ‘68 ff. auf einem Gebiet doch emanzipatorische Wirkung entfaltet hat, dann auf dem der Kindererziehung (vielleicht auch noch auf dem der Geschlechtergerechtigkeit, aber das wird ja gerade erfolgreich zurück abgewickelt). Gewalt als Erziehungsprinzip wird sicher noch praktiziert, ist aber weitgehend ein Tabu. Heutige Zustände, wo Eltern tendenziell zu Freunden ihrer Kinder werden und gemeinsame Freizeitaktivitäten wie Konzertbesuche unternehmen, wären von meiner Generation als absurd bis nahezu pervers beurteilt worden.
Über die Abarbeitung an der Elterngeneration damals gibt es Buchregale von hunderten Kilometer und ganze Therapeutengenerationen haben sich an der Aufarbeitung diesbezügl. Traumata ihr Domizil in der Toskana verdient. Mit dem heutigen elterlichen Liebesentzug und mangelnder Wertschätzung infolge der ausbleibenden Playstation zu Weihnachten lässt sich nach meiner Kenntnis auf dem Büchermarkt kein Lorbeer gewinnen.
Womit ich keineswegs die aktuelle Notsituation von Kindern in sozialen Brennpunkten geringschätzen will. Gerade in Zeiten der Seuche ist es ein deprimierender Startnachteil ins spätere Leben, sich mit zwei Geschwistern in einer 60 qm Wohnung am Küchentisch den einzigen PC im Haushalt für den Online-Schulbetrieb zu teilen.
So kamen wir heute von Hölzchen auf Stöckchen oder hangelten uns von Teppichstange zu Teppichstange, was Nichts weiter ist als das Prinzip der Hyperlinks.
Ihnen, liebe Leserinnen, einen guten Start in den Lockdown Nr. 3.
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