
Hagen versenkt den Nibelungenhort. Peter von Cornelius, 1859. Aus der Ausstellung „Richard Wagner und das deutsche Gefühl“, Deutsches Historisches Museum Berlin. Die Ausstellung ist in mehrere Themenbereiche gegliedert wie Entfremdung und Zugehörigkeit, Eros und Ekel. Diese vier Gefühle standen im 19. Jahrhundert im Mittelpunkt der Versuche, Identität zu definieren. Der Komponist Richard Wagner nahm sie auf und machte sie „deutsch“. Bei derartigen Gefühls-Konstellationen wundert es nicht, dass Wagner notorischer Antisemit und Hitlers Lieblingskomponist war. Seinen Ring der Nibelungen kann man als konstituierendes Werk für deutsches Nationalgefühl lesen. Der arisch-blonde Recke Siegfried wird hinterrücks vom düster-verschlagenen Hagen ermordet, was auch antisemitisch zu lesen ist.
Umso drolliger fand ich Hagens Darstellung auf dem Bild oben. Eher ein schwuler, leicht tuntiger Balletttänzer und nicht die sonst übliche Anmutung eines düster-muskulären Zausels.
Ich musste vor dem Bild lachen und guckte mir den Schwulst genauer an. Die Rheintöchter Wellgunde, Woglinde und Floßhilde sind schmalbrüstig-androgyn dargestellt und nicht mit üppigen Brüsten ausgestattet wie sonst genreüblich. Heute würde man formulieren: Der Maler hat hier ein Eros dargestellt jenseits von Heteronormativität. Was umso bemerkenswerter ist, weil der Maler von Ideologie und künstlerischer Ausrichtung her eher rückwärtsgewandt bis reaktionär war und mit Sicherheit ein über die Heteronormativität hinausgehendes Eros als undeutsch abgelehnt hätte, siehe Ekel.
Offensichtlich hat in seinem Bild sein Begehren sich quasi hinter seinem Rücken Bahn gebrochen. Es bricht eben immer durch, was in uns waltet und wütet, lässt sich nur begrenzt kontrollieren, kanalisieren, sublimieren. Es beschert uns Erhabenes und Lächerliches, siehe oben. Bei all dem Schwulst und Kitsch, dem eine klebrig-braune vorgestrige Patina anhaftet, gilt es zu bedenken, dass Wagner und Cornelius Zeitgenossen von Marx waren, der zwar in seiner Frühzeit auch üble antisemitische Anwandlungen hatte, dem man aber eins nicht nachsagen kann: Kitsch und Vorgestrigkeit.
Die Geschichte ging übrigens für Hagen nicht gut aus. Er wurde von Wellgunde, Woglinde und Floßhilde in die Tiefen des doitschen Vater Rhein gezogen und es bleibt der Phantasie der Leserinnen überlassen, was die vier da in der Phantasie von Peter von Cornelius wohl getrieben haben ….
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