20.10.2022 – Über den Einfluss atomarer Bedrohung auf die Ökonomie des Alltags


Marihuana Ernte 2022


Blüten
Ich lasse mich in meiner Gesetzestreue von niemandem überbieten. Ich halte mich sogar an Gesetze, die noch gar nicht verabschiedet wurden. Die Eckpunkte der Bundesregierung zur Cannabis-Legalisierung sehen eine Legalisierung des Besitzes von 20 Gramm Cannabis ab 18 und des Eigenanbaus von zwei Pflanzen vor. Mit letzter Regelung ist erstere übrigens ausgehebelt, es müsste schon viel schieflaufen, wenn der Ertrag bei zwei Pflanzen weniger als 50 Gramm beträgt.
Diese Regelung, die zur Ernte 23 in Krafttreten könnte, habe ich, als übereifriger Streber, schon mal antizipiert und zwei Pflanzen zur Reife gebracht. Natürlich auch deshalb, um den Staat nach Kräften zu unterstützen und Unkundigen mit Rat und Tat beiseite zu stehen, die diese gesetzlichen Herausforderungen stemmen wollen.
Die Ernte heuer kann als gelungen bezeichnet werden. Der Duft dürfte noch die Drogenhunde auf dem Flughafen Langenhagen Alarm geben lassen und das Harz der Blüten lässt in seiner Klebrigkeit Pattex wie Gleitmittel erscheinen.
Wenn Sie, liebe Gesetzestreue, also Ihre Staatsbürgerinnenpflicht – unter dem Vorzeichen der atomaren Bedrohung wird nämlich das legale Recht zum Anbau zur staatsbürgerlichen Pflicht! – zur Ernte 23 nachkommen wollen, sollten Sie jetzt in die Planungsphase eintreten. Dazu bestellen wir bei einem holländischen (die haben die größte Expertise) Versand ein Set von 5 Samen, zwei gibt’s oft gratis dazu. Altes Dealerprinzip. Kost ca. 30 Ocken, reicht völlig aus, weil die Dinger eine hohe Keimfähigkeit haben. Grundsätzlich gilt, entgegen dem unglaublichen Gesumse, das in „Fachkreisen“ auch im Internet um den Anbau gemacht wird, als ob das eine hochsensible Orchidee wäre, die in feinste Watte und unendliche Liebe gehüllt werden müsste: Die Pflanze ist pflegeleicht und anspruchslos. Behandeln Sie sie im Garten oder auf dem Balkon wie eine Sonnenblume. Setzlinge vor Frost schützen, im Mai raus ins Freie, möglichst viel Sonne, gießen, ernten, trocknen, rauchen, fertig. Kein Dünger, natürlich keine Chemie, keine Lupenbeschau nach den Trichomen nach dem günstigsten Ernte-Zeitpunkt – wenn die letzte Sonnenblume verblüht ist, in den Iden des Oktober, und das Zeug klebt und riecht, abhacken und verkehrt rum zum Trocknen aufhängen. Nach ca. drei Wochen, pünktlich zum Beginn der Herbst/Winter-Depressionen, erstes Anrauchen. Oder Tee oder Kekse, whatsoever.
Eine frühe Planung ist auch deshalb angezeigt, weil wir ja nicht wissen, wie sich die atomare Bedrohung ausweitet, die schon jetzt ähnlich bedrohlich ist wie zur Kubakrise vor 60 Jahren. Einen Konflikt sollte man immer auch von zwei Enden her denken, dem guten und dem schlechten. Das dicke Ende wäre atomare Verseuchung. Wenn es nahe bei stattfindet, sind Sie verdampft und brauchen sich keine weiteren Gedanken zu machen. Je weiter weg, desto volatiler, prekärer die Lage. Das Wirtschaftssystem könnte kollabieren und Sie eventuell auch ab und zu.
Geld wäre nichts mehr wert, Subsistenzwirtschaft ist angesagt, Autonomie und die Fähigkeit zum Tauschhandel. Sie können z. B. Kartoffeln anbauen. Das ist allerdings komplexer als Marihuana-Anbau und auf dem Balkon kommen Sie damit nicht weit. Und der Tauschwert für Marihuana liegt auf Basis aktueller Marktpreise um den Faktor 5000 höher als bei Kartoffeln. Es ist also eine reine marktwirtschaftliche Frage, eine Frage der Ökonomie des Alltags unter dem Einfluss atomarer Bedrohung, welche Strategie Sie wählen als Staatsbürgerin auf dem Boden des GG.
Falls das dicke Ende im näheren Bereich stattfindet, ist eine der ersten Auswirkungen der ionisierenden Strahlung auf die Zellen der allmähliche Zerfall des Verdauungstraktes. Dann werden Sie froh sein, auf die palliative Wirkung von Cannabis zurückgreifen zu können. Eine Kartoffel hilft da wenig.
Sie sehen, liebe Leserinnen, wenn wir die Dinge nüchtern, sachlich und also marktwirtschaftlich betrachten, verliert der Schrecken seine Kraft.
In loser Reihenfolge werden hier zukünftig weitere Aspekte und Auswirkungen der aktuellen atomaren Bedrohung analysiert und seziert. Und es gibt weitere Tipps zum Anbau, was Ertragsoptimierung angeht. Bleiben Sie drin!

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