
Politik & Kommunikation, Dezember 2008. Das Blatt aus Berlin für politische Entscheider*innen wurde natürlich auch auf den SCHUPPEN 68 aufmerksam. Das mit der Verstaatlichung während der Finanzkrise 2008 hat leider nicht geklappt.

Neue Presse, 15.12.2008, über die „Bürger helfen Banken“-Aktion des, Zitat „merkwürdigen SCHUPPEN 68“. Die Bürgerpresse war mitunter schlicht überfordert mit unseren Aktionen. Ein gutes Zeichen. Alles richtig gemacht. Es waltet der Geist nicht immer da, wo Druckerschwärze den Ton angibt.
Ein Ziel der ganzen Aktionen war und ist Schärfung der Wahrnehmung, was ist wie gemeint? Was Ironie, Satire, in welchem Verhältnis stehen Stil und Ziel zueinander? Ziel ist immer Aufklärung, der mündige Bürger. Da ist man bei der Bürgerpresse nicht immer an der richtigen Adresse. Die beste Aktion ist die, bei ich selber hinterher nicht weiß, wie ich das gemeint habe. Ganz zu schweigen von der Frage, warum ich das gemacht habe.
Mit Ironie ist das sowieso ein ganz eigenes Ding. Bei der Ironie (griech.: eironeía, Vortäuschung) sagt der Sprecher das Gegenteil dessen, was er meint, vertraut aber darauf, dass die Hörerin die geistige Reife besitzt, über das Gesagte nachzudenken, sich in ihn einzufühlen und so das Gemeinte zu erfassen. Das heißt, die Hörerin muss grundsätzlich die Möglichkeit haben, Ironie als solche zu erkennen, sonst verpufft der Effekt.
Zum Erkennen von Ironie braucht es nicht nur Geist, sondern auch Empathie. Sehr schön sur le point gebracht ist das hier von Sven Michael Walter von der Uni Osnabrück.
Ironie ist die letzte kognitive (cognoscere = erkennen, wissen) Fähigkeit, die wir entwickeln, und bei vielen, den Meisten, klappt das gar nicht. Mit Ironie und Sarkasmus kann man bei 27 Prozent der Männer und nur 17 Prozent der Frauen punkten. 10 Prozent der Männer stehen auf schwarzem Humor – 4 Prozent Frauen. Witzeerzählen kommt nur bei 5 Prozent gut an. Deshalb wurde mein Witze-Verleih kein Erfolg, obwohl er der Einzige der Welt ist. Kein Problem, wie sagte Nestroy so richtig: Wenn alle Stricke reißen, hänge ich mich auf.
Ein Tipp zum Schluss: Sollten Sie jemals für ein Anliegen, beruflich oder privat, in der Öffentlichkeit, in den Medien werben, aufmerksam machen (müssen), mittels PM, Presseinfo, Flyer, was auch immer: NIEMALS Ironie. Grundkurs 1 PR: Keine Ironie.
Glauben Sie mir. Ich mein’s nur gut.