03.01.2024 – Die Hoffnung liegt am Ende des Regenbogens

Silvester 2023, im Garten.

Aktuelle Umfrage in Sachsen, dem braunsten aller Gaue in der Ostmark, für die Wahl im September: AfD 37 Prozent, CDU 33 Prozent, Linke 8 Prozent, Grüne 7 Prozent, SPD 3 Prozent, FDP 1 Prozent.

In Sachsen gilt die AfD als gesichert faschistisch. Rechtsextrem, wie es immer noch verschämt im Bürgersprech heißt. Laut Verfassungsschutz rechtsextrem, was bedeutet, dass die AfD auf dem besten Weg zu einer NSDAFD ist. Der Verfassungsschutz da drüben dürfte tiefbraun eingefärbt sein und wenn der schon die AfD anpisst, sagt das eine Menge über deren antidemokratische Militanz aus.

 Die Grünen und die Linken liegen in dieser Umfrage innerhalb der statistischen Unschärfe zum jetzigen Zeitpunkt von plus/minus drei Prozent, was in diesen volatilen Zeiten bedeuten kann, dass die auch nicht in den Landtag kommen. Unwahrscheinlich, weil es in den Großstädten Leipzig und Dresden ein stabiles linksalternatives Milieu gibt, aber nicht unmöglich. Und wer in der Politik nicht mit der Unwahrscheinlichen kalkuliert, handelt grob fahrlässig, siehe auch Klimawandel. Es besteht also die Möglichkeit einer Alleinregierung der AfD im Gau Sachsen.

Auf eine Opposition hinter dem demokratischen Vorhang, früher Zonengrenze genannt, ist nicht zu hoffen. Die dortige CDU unterscheidet sich nur in Nuancen von den Vollnazis und gilt nach ungesicherten Erkenntnissen, nämlich meinen, als tendenziell faschistoid. In ersten Sonntagspredigten hörte man sogar schon im Westen Warnungen vor der AfD. Huh, wie sich die Nazis da fürchteten vor dem Blablabla von den medialen Bürgerkanzeln a la „Nun müssen alle Demokraten zusammen stehen und Zivilcourage zeigen blablabla die Nöte der Menschen endlich ernst nehmen blablabla unser Ansehen in der Welt beschädigt, der Export bedroht, Fachkräfte kommen nicht mehr ….“. Ich krieg echt das Ohrenwürgen, wenn ich dieses naive Geschwafel höre. Schauen wir uns die Fakten an: Die Mitgliederzahl der AfD ist in einem Jahr um fast 40 Prozent gestiegen Und das sind noch (!) keine karrieregeilen Beamten, die als Opportunisten auf einen Karrieresprung hoffen nach einer AfD Machtübernahme. Noch kann es hinderlich für Karriere und Ansehen sein, wenn man als AfD-Parteigänger gilt.

Sowas kann sich rasend schnell ändern. Die NSDAP führte drei (!) Monate nach der Machtergreifung einen Aufnahmestopp ein, weil Millionen vorteilsgierige „Arier“ in die Partei eintraten und die Verwaltung überforderten. Außerdem schätzt der Nazi keine Glücksritter, sondern will todesmutige Überzeugungstäter, die nicht gleich umkippen, wenn sie als Wehrmachtsangehörige an Massenerschießungen von wehrlosen 33.000 Frauen, Kindern, Männern und Alten teilnehmen . Ein paar Jahre später profitierten ca. 10 Prozent aller „arischen“ Volksgenossen von der Vernichtung der deutschen Juden, indem sie sich z. B. an Mobiliar und Eigentum der später Vergasten bereicherten.

Glaubt jemand im Ernst, an dieser Mentalität von Opportunisten, Egoisten, Raffgierigen, Gefühllosen, Gewaltbereiten habe sich viel geändert? Natürlich gibt es heute einen viel größeren Anteil zivilgesellschaftlich couragierter und engagierter Menschen als damals, siehe Flüchtlingskrise 2015 ff., aber selbst so etwas unterliegt dem Wandel der Zeiten. Und mit faschistischer Militanz und Gewalt als Herrschaftsmerkmal sind gutbürgerliche Angehörige einer Zivilgesellschaft überfordert, ab da herrscht Rückzug in die innere Emigration.

Aber so schlimm wird es schon nicht kommen. Das wäre doch sehr unwahrscheinlich …

Es kommt halt nur anders.

Rechenexempel eines Sachbearbeiters im sächsischen Sozialministerium, der überlegt, in die Partei einzutreten, weil er sich nach einem möglichen AfD-Sieg bei der Wahl einen Sprung auf den Posten eines Referatsleiters erhofft, auf Parteiticket:

Gehalt als Sachbearbeiter 50.000 p. a. Als Referatsleiter 75.000 p. a. Auf 25 Jahre gerechnet eine halbe Million mehr. Dazu noch zwanzig Jahre die entsprechend höhere Pension, inklusive des Vermögenszuwachses auf Grund der höheren Sparquote.

Da liegen wir bei round about einer Million.

Was, liebe Leserinnen, wären Sie bereit, für eine Million Euro zu tun?

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