04.01.2024 – Gut gefickt

Postkarte Vorderseite

Rückseite. 15.6.1970. Aus Hitlers Teehaus herzliche Grüße von Rita + Erich.

(Archiv Hermann Sievers)

Offiziell heißt das Gebäude Kehlsteinhaus. Das Kehlsteinhaus auf dem Gipfel des Kehlstein ist ein 1937 bis 1938 im Auftrag der NSDAP nach Plänen von Roderich Fick errichtetes ehemaliges Repräsentationsgebäude im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land auf über 1800 Metern. Es ist das herausragende Projekt des Architekten Fick, so dass es heute noch heißt: Ein einmaliger Fick. Nicht nur in der Architektinnenszene heißt es sprichwörtlich anerkennend bei gelungenen Gipfellösungen: Gut gefickt.

Die Luft da oben muss herrlich sein, Hier herunten war es zu Silvester sehr stickig durch den ganzen Feinstaub der Knallerei. Wer wäre da nicht gerne im Teehaus gewesen. Frische Luft, ein herrlicher Blick, das ganze Ensemble dort liegt auf Platz 20 der deutschen Top-100-Touristenziele. Gegen möglichen Nazi-Tourismus kannte der Nachkriegslandrat Karl Theodor Jacob ein eigenes Mittel: „Ich habe immer wieder gesagt, da schenken wir Münchner Hofbräubier aus, und da kommt schon keine weihevolle Stimmung auf.“

Junge Neonazis trinken bei ihren Zusammenkünften oft Paulaner, aber auch Hofbräubier, und Videos davon legen nahe, dass tatsächlich keine weihevolle Stimmung herrscht.

Hitler selber war begeisterter Teetrinker, allerdings nicht schwarzen Tee, sondern Kümmeltee. Er hatte Blähungen, Kümmeltee ist ein probates Mittel dagegen. Sein Leibarzt Morell befreite ihn mit einer probiotischen Kur soweit von Blähungen, dass er weiterhin seinem Lieblingsessen frönen konnte: Erbsensuppe.

Morell versorgte Hitler auch mit Drogen wie Pervitin, dem Vorläufer von Meth. Pervitin gab es bis 1988 noch in der Apotheke. Kokain war bis 1903 in Coca Cola enthalten, 1914 wurde es verboten. Heroin wurde von Bayer bis 1931 in großem Stil vertrieben, unter anderem gegen Depressionen. In Deutschland wurde es bis 1958 legal verkauft, 1971 verboten.

Hitler nahm Drogen, war Vegetarier, ernährte sich probiotisch, trank gerne Tee, liebte die frische Luft, Tiere wie seinen Schäferhund und Micky Maus-Filme. Ich kann Schäferhunde nicht leiden. Nächste Woche sollen es bis minus 10 Grad werden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert