
Die Realität macht Heute schon viel möglich. Gesehen bei der hannöverschen Gesundheitswoche im ehemaligen Kaufhof.
Mit sowas versucht man die Cities zu revitalisieren. Die großen Kaufhäuser in den Innenstädten machen reihenweise dicht, diese verkommen zu seelenlosen Zombiezonen. Nicht umsonst spielt eine der großartigsten filmischen Kritiken am Kapitalismus in seiner Kathedrale, einem Einkaufszentrum. Es handelt sich um „Zombie“ (1978!) von George Romero .
Auch da hat es Berlin besser, es besitzt keine Innenstadt oder City. Es gibt höchstens Zentren der 12 Bezirke, die jeweils Großstädte von der Größe Mannheims sind, nur wesentlich lebendiger. Ich war einmal da und kann mich an Nichts erinnern, außer an eine Äppelwoi-Schänke, und das war nicht in Mannheim.
Wobei das mit den Bezirkszentren in Berlin so eine Sache ist. Wenn man einem SO 36-Kreuzberg Autonomen erzählt, das Kreuzberg-Zentrum sei die Bergmannstr. im gentrifizierten Kreuzberg-Westen, packt er gleich den Molli aus. Er wird vermutlich auf Rio-Reiser-Platz mit Oranienstr. insistieren. Wie auch immer, Dezentralität ist eine Chance und Berlin nutzt sie, während es nach wie vor kein Rezept gibt und geben kann zur Wiederbelebung der Innenstädte der Republik. Das geht nur auf Basis massiver Eingriffe in die Eigentumsstruktur, anders geht eine radikale Umgestaltung zu mehr Arbeiten, Wohnen und Leben in den Cities nicht. Und diesen Eingriff lässt unsere Verfassung zwar theoretisch zu auf Basis § 14 und 15 GG, der ist aber in der Praxis nicht realisierbar, das geben die Macht- und Profitinteressen hier nicht her. Das Karstadt-Gebäude in Hannover steht seit vier Jahren aus Spekulationsgründen leer und es ist nicht im Ansatz irgendeine Entwicklung zu sehen
Berlin, Du hast es besser. Berlin ist so gut, dass es die einzige Großstadt der Republik ist, in der zweimal zur gleichen Wahl abgestimmt werden darf. Die schönste Panne der Wahl gestern: Ein Wahlvorstand war so besoffen, dass er abgelöst werden musste. Wir in Berlin sagen aber nicht besoffen, sondern „unkooperativ“.
Die Wahl ist ein bemerkenswertes Stimmungsbarometer. Die Gesamtverschiebungen sind zwar minimal. Aber relativ gesehen, also auf die paar Wahlbezirke, in denen überhaupt nur gewählt wurde, ist das Ergebnis für SPD und FDP eine Katastrohe. Die SPD verlor ca. ein Drittel und die FDP fast zwei Drittel ihrer Prozentanteile. Die AfD konnte ihr Ergebnis um ca. 40 % steigern und legte relativ gesehen mehr zu als bei den letzten Landtagswahlen in Hessen und Bayern. Und da hatte sie schon enorm gewonnen im Vergleich den vorherigen Landtagswahlen.
Sie können die relativen Verschiebungen hier in der Grafik ablesen
Insofern sind mir jene Kommentare rätselhaft, die nur die absoluten Verschiebungen von ca. 1 Prozent erwähnen. Diese Aussage ist ohne die Relationen und Bezugsgrößen völlig bedeutungslos.
Der Wahlerfolg der AfD zeigt auch den Effekt auf ihre Mobilisierung der bisherigen Millionendemos gegen Rechts: Praktisch gleich Null. Der einzige wirksame Effekt wäre eine Beteiligung der Wagenknechte an der Wahl gewesen, aber die waren aus rechtlichen Gründen noch nicht zugelassen.
gbfxLzCnui
7yj7ne
ljaksp