19.03.2024 – Neues von der Fahndungsfront oder: An den Zuständen hierzulande zerschellt jede Satire.

Duck and Cover 1

Duck and Cover 2.

Nachtrag zu SCHUPPEN 68-„Duck and Cover“-Kursen vom 17.03.24. Im unteren Bild müssen Sie genauer hingucken, um eine Donaldmaske aus Gips zu erkennen. Sie liegt als Kunstobjekt seit vielen Jahren unter einem Weinstock auf meiner Veranda, verwittert, wird eins mit der Umgebung im Verfall und Wiederwerden. Ich war aktiver Donaldist, im Herzen bin ich es natürlich noch. Mit Donald ist es wie mit Marx. Einmal dabei, immer dabei, wie wild die revisionistischen Stürme ringsum auch toben. In meiner aktiven Phase waren Donaldmasken bei illegalen Plakat-Klebeaktionen des SCHUPPEN 68 unsere ständigen Tarn-Begleiter und ich flutete die Welt mit Donaldobjekten aller Art. Die Gipsmaske ist ein Artefakt und Sie werden verstehen, dass an den Duck and Cover-Kursen mein Herz aus fast metaphysischen Gründen besonders hängt.

Der Zusammenhang von Ukrainekrieg und Diskussion darüber hierzulande, sowie der über die RAF-Jagd und wie das alles miteinander zu tun haben könnte, klang gestern nur literarisch an. Es geht mir um die Rolle der sogenannten nationalen Identität und dem daraus folgenden Prozess eines wachsenden Nationalismus, der darin mündet, die Nation als unhinterfragtes metaphysisches Prinzip zu sehen. Die Nation über alles, ein höherer Wert als Leben, Freiheit, Selbstbestimmung. In der Ukraine zu beobachten. Und hierzulande, Zitat vom 17.03.24 Blog: „ … Vielleicht liegt ja ein Motiv in der ausgewalzten RAF-Erzählung der letzten Wochen darin: Der Versuch, angesichts schwerer werdender Zeiten die Nation um ein wärmendes Lagerfeuer zu einen. Blöd bloß, dass aus solchen Lagerfeuern schnell mal Flächenbrände werden ….“

Die Erzählung um die Nation als zivilisatorischer Rückschritt. Eines der ersten großen Epen der Filmgeschichte war ein zutiefst rassistischer und reaktionärer Film von 1915: The birth of a nation. Die Geburt einer Nation . Titel und Tendenz sind ist kein Zufall, sondern Konsequenz.

Die Nation ist nicht an ein Staatsterritorium gebunden, sondern eine Idee, von vermeintlich verbindender Kultur, Sprache, Religion etc. über Staatsgrenzen hinaus. So konstruiert jeder Imperialist Ansprüche auf andere Territorien, weil es da unterjochte Angehörige der eigenen Nation zu befreien gelten, siehe Putin Ukraine, Hitler Österreich etc. und jede Wurstnation hinterm Balkan bei Nachbargebieten, siehe Moldau, Transnistrien, Cisnistrien, Arschnistrien, etc. pp. Ungarn/Rumänien. Die Staaten des ehemaligen Jugoslawien als Dauertretmine mit Kriegsgefahr auf Grund mörderischer Nationalismen strotzen als imperialer Rückschritt ins 19. Jahrhundert von diesem Wahnsinn.

Die Nation grenzt immer aus. Fremdes Blut, Ausländer, Migranten, siehe Remigration.

Der Staat hingegen betrachtet alle, die in seinen Grenzen leben, als Staatbürger. Er ist als zivilisatorische Errungenschaft zu verteidigen, gegen aufkommenden Faschismus. Niemals die Nation. Das hatten wir schon mal „Von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt.“ Die Folgen sind bekannt.

Das Einzige, was mir z. B. von Königsberg am Herzen liegt, sind seine Klopse.

Daher habe ich die öffentliche Diskussion um die RAF-Jagd mit Skepsis betrachtet. Die hat sowas exkludierendes. Um dieses Lagerfeuer schare ich mich nicht.

Vielleicht ist es jetzt etwas klarer.

Neues von der Fahndungsfront gibt’s hier: Die stabilen Genies von der Gurkentruppen kriegen sich jetzt gegenseitig in die Flicken und alle gemeinsam sind dankbar, dass das blutrünstige Monster Daniela Klette nicht mit einer der zahlreichen Panzerfäuste aus ihrer Wohnung heraus geballert und das Regierungsviertel in Schutt und Asche gelegt hat.

Ich lass es. An den Zuständen hierzulande zerschellt jede Satire.

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