Pro-Palästina Demo Kreuzberg. Die junge Dame mit dem Schild „Cease Fire“ im Block der pseudolinken Antiimperialisten würde mit ihrer Berliner Lebensweise in der Region, wo die Burka- und Kopftuchträgerinnen herkommen (so sie nicht völlig desintegriert bereits in der dritten Generation in Neukölln leben), keine Woche überleben und schon wäre ihr, irgendwelchen obskuren göttlichen Gesetzen zufolge, der Hals abgeschnitten. Wenn sie Glück hätte. Ehebrecherinnen z. B. werden gerne auch mal gesteinigt. Ich wünsche hier im Blog seit Jahren den Neuköllner – und anderen – frauenfeindlichen, homophoben Antisemiten mit Migrationshintergrund die Pest an den Hals. Respektive fröhlichen Hinflug zum Minenräumen nach Syrien, im Gepäck ihre biodeutschen faschistischen Brüder im Ungeist. Jetzt scheinen auch langsam die linksgrünverträumten Sozialromantikerinnen aus Prenzlau zu kapieren, dass mit schulterzuckender Ignoranz von faschistischen Umtrieben in der vom Islam geprägten Community kein demokratischer Blumentopf zu gewinnen ist. Zu spät. Jahre zu spät.
Ich weiß nicht, welche Straftaten die heute nach Afghanistan Abgeschobenen begangen haben. Es bleibt zu hoffen, dass sie menschlich von den Taliban behandelt werden. Ein Bedauern über die Abschiebung empfinde ich nicht. Die Demokratie, und damit die Art und Weise, wie ich persönlich lebe, ist bedroht wie nie zu vor. Das werden die Wahlen am Sonntag zeigen. Wenn es ganz blöd läuft (Splitterparteien SPD, Grüne, FDP aus Parlament, AfD die meisten Mandate, CDU, Linke und BSW können sich nicht einigen) wird Björn Höcke im dritten Wahlgang in geheimer Wahl mit einfacher Mehrheit zum Thüringer MP gewählt. Gerne auch mit ein paar Abgeordneten aus der CDU, die schon lange mit der AfD auf den bewährten konservativ-faschistischen Schulterschluss setzen .
Wird schon nicht passieren.
Dieses Mal noch nicht.
Wer die Berichte über und Interviews mit Menschen aus dem Osten vor den Wahlen verfolgt, über ihre Gemütslage und grundsätzliche politische Disposition, erkennt Muster in den Äußerungen: wenig konkrete Frustrationen oder Kritik an Mängeln der Politik (außer Migration, mit Abstand noch: niedrige Löhne) dafür grundsätzliche tiefsitzende Wut, Angst, Aggression, Enttäuschung, Hoffnungslosigkeit. Und das nur bei den Wenigen, die sich überhaupt äußern. Von rechten Demos geht im Normalfall direkte, auch körperliche Aggression gegen die Medien aus.
Das alles sitzt so tief, auch vermehrt im Westen, dass der normale, über 70 Jahre Nachkriegsgeschichte gepflegte Mainstream-Politikansatz der Vernunft, des Interesses, des Diskurses, Argumentes, der Ausgewogenheit, Liberalität, Toleranz nicht den Hauch einer Chance hat. Die Politik hat keine Chance und die nutzt sie auch nicht. Sie weiß es nur noch nicht, weil sie in ihrer Blase sitzt, seit Jahrzehnten. Was weiß schon eine alternative Kreuzberger Mutter, die ihre Brut mit Lastenrädern durch den dortigen Bergmann-Kiez karrt, von den Neuköllner Rasern, die auf der Sonnenallee mit quietschen Reifen und heulenden Motoren in Ludenkarren Autorennen fahren, am helllichten Tag?
Wir alle wissen Nichts voneinander.
Alltagswahrnehmung, subjektiv: In den Neuköllner Ludenkarren sitzen nie Schwarze oder Angehörige der Lichtenberger asiatischen Community ….
Auch völlig subjektiv: Die Kreuzberger Lastenrädermuttis gehen mir aber so richtig auf den Sack. Meistens mit Elektroantrieb rasen sie mit der Brut wie die Verrückten ohne einen Funken Rücksicht auf Flaneure und Beschaulich-Radler zu ihren Ballettterminen, auf einer Infrastruktur, die dafür nicht im Ansatz ausgelegt ist. Hauptsache, Hoppla jetzt komm ich.
Wir wissen Nichts voneinander.
Aber mittlerweile sind ich und die Welt in einem Zustand, wo ich froh darüber bin.