Adventskalender 2024. Folge eines Marihuana-Tees. Heißhunger auf Süßes. Also musste der Kalender, respektive sein Inhalt, dran glauben. Ich hatte nichts anderes im Haus. Grundsätzlich ist Cannabis das medizinische Mittel der Wahl bei Appetitlosigkeit, zum Beispiel im Rahmen einer Chemotherapie. Bei Depressionen und Appetitlosigkeit ist die Fachwelt noch uneins, wegen eventueller Kontraindikation bei der Depression. Kiffen macht nicht selten noch schräger im Kopf. Kein Wunder, liegt doch der THC-Gehalt bei heutigen Pflanzen nicht selten über 25 Prozent, wo er früher vielleicht bei 5 Prozent lag. Zum Vergleich: Wenn Sie zum Essen ein Glas Wein trinken, 0,2 Liter, sind Sie maximal leicht angesäuselt und haben im Normalfall am nächsten Morgen keine Nachwirkungen. Wenn Sie zum Essen ein Glas Whisky trinken, 0,2 Liter, die gleiche Menge mit ca. 5fach höherem Alkoholgehalt, sind Sie im Normal schwer betrunken, am Rande des Kontrollverlustes, haben am nächsten Morgen einen üblen Kater und schwören, nie wieder Alkohol zu trinken. Wenn Sie diese Wirkungen nicht verspüren, haben Sie ein eklatantes Alkoholproblem und sollten sich umgehend in Therapie begeben.
Von daher sehe ich die Legalisierung durchaus skeptisch, das heutige Zeug gehört nicht in die Lungen von Heranwachsenden, die sind auch so schon blöd genug. Legal, illegal, scheißegal, der Krieg gegen Drogen ist eh verloren. Der War on Drugs von Richard Nixon in den 70ern ausgerufen, war die katastrophalste Niederlage nicht nur der USA sondern der Staatenwelt grundsätzlich in einem Feldzug nach dem zweiten Weltkrieg. Drogen galten als schlimmerer Feind des Westens als der Kommunismus.
Das Resultat: Nicht nur in Latein- und Südamerika immer mehr failed states, die in den Klauen der Drogenmafia sind. In den Niederlanden, Schweden, Frankreich sind die Drogenbandenkriege nicht mehr unter Kontrolle zu kriegen. Demnächst auch bei uns.
2005 erklärte Großbritannien diesen Krieg für vollständig gescheitert
Das kann nur die wundern, die sich, wie in Bayern und weit darüber hinaus, jahrzehntelang mit Alkohol die Birne verblödet haben. Das Problem sind nicht die Drogen, sondern die Umstände, in denen sie konsumiert werden. Nicht die Droge tötet, sondern der Kapitalismus. Er macht Menschen krank, lässt sie zu immer mehr und härteren Drogen greifen und schafft dann Zuständen, in denen sie auf der Straße verrecken. Oder in der Klapsmühle. Da aber riesige Profite damit zu verdienen sind, hört das nie auf. Wird immer schlimmer. Es gibt zwei Lösungen: Entweder den Kapitalismus abschaffen. Oder alle Drogen legalisieren.
Obiger Kalender „Heute schon die Welt verändert?“ ist ein Geschenk der AWO. Die AWO, Arbeiterwohlfahrt, ist eine Vorfeldorganisation der SPD, Ihr Leitbild ist der Sozialismus . An Wohlfahrtsverbänden gibt es noch die Caritas und das DRK, beide Vorfeld der CDU, den Paritätischen, eher SPD, der frühere Chef Jürgen Schneider war mal bei den Linken, dann haben wir da noch die Diakonie, leicht grün-alternativ angehaucht. Außerdem gibt es den jüdischen Wohlfahrtsverband und in der Ostzone die Volkssolidarität. Alle zusammen bilden die sogenannte „Wohlfahrtsindustrie“ und sind die größten Arbeitgeber in Deutschland. Böse Zungen behaupten, sie würden von den Zuständen, die sie kritisieren, wie Armut, Ausgrenzung, Verelendung, Ungerechtigkeit etc. profitieren, weil sie mit deren Überwindung ihr Geschäftsmodell verlören. Böse böse Zungen.
Was mich interessiert: Wie verhalten diese Verbände sich angesichts der nahen Bundestagswahl? Die Demokratie ist bedroht wie nie, der Faschismus wird nicht nur im Parlament mit einer Verdoppelung der AfD Bundestagsmandate enormen Auftrieb erhalten, mit allen Konsequenzen, für Arme, Ausgegrenzte Minderheiten. Eigentlich müssten die Verbände, Gewerkschaften dazu, Initiativen, die gesamte Zivilgesellschaft vor der Wahl Flagge zeigen, deutlich, bunt, laut, kreativ, inklusive einer zentralen Demo in Berlin.
Aber vermutlich haben alle zurzeit zu viel zu tun. Der Jahresabschlussbericht, die Optimierung der internen Prozesse, die Reduzierung des Kopiervolumens und die Begrünung des neuen Großraumbüros….
Ich halte Sie auf dem Laufenden, liebe Leserinnen.
28.11.2024 – Der Jahresabschlussbericht, die Optimierung der internen Prozesse, die Reduzierung des Kopiervolumens und die Begrünung des neuen Großraumbüros….
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