02.02.2025 – Aktuelles aus dem Adenauer-Hack: Strategien zum Austausch des Kanzlerkandidaten Friedrich Merz

Alles lässt sich ändern. Das gilt natürlich auch für den Noch-Kanzlerkandidaten von CDU/CSU Friedrich Merz. Ich zitiere im Folgenden aus Papieren der CDU-Parteizentrale in Berlin, die mir vorliegen und die Strategien der Partei entwerfen in Abhängigkeit vom Wahlergebnis. Mein Lieblingswahlergebnis für den 23.02 wäre: CDU/CSU 29 %, SPD 15 %, Grüne 14 %, AfD 22 %, Linke 5,01 Prozent, FDP 4,99 %, BSW 5 %, Sonstige 5 %.

Darauf spielt auch das CDU-Papier an. Zitat:
„ …. Ein Ergebnis von CDU/CSU unter 30 % würde unserem aktuellen Spitzenkandidaten Friedrich Merz direkt persönlich angelastet werden und massive innerparteiliche Diskussionen und Konflikte ausbrechen lassen. Sollte sich ein derartiges Ergebnis am 23.02 um 18 Uhr abzeichnen, muss die CDU-Parteispitze sich sofort kurzschließen und eine zeitnahe, harte, direkte Entscheidung treffen, um vor eine Welle von internen und öffentlichen Diskussionen zu kommen, die die Position der Partei in möglichen Koalitionsverhandlungen nachhaltig schwächen würde. Noch bevor München (meint: CSU und Markus Söder, d. A.) für den Fall dieser Niederlage – und eine solche ist es entgegen anderslautenden vorformulierten Äußerungen aus unserer Partei am Wahlabend – einen Führungsanspruch mit einem möglichen Kandidatenwechsel zu Söder öffentlich anmelden kann, ist es aus Sicht des Machtanspruchs unserer Partei zielführend, dass Friedrich Merz zeitnah, am besten zur Primetime der Tagesschau, seinen Rücktritt von der Kanzlerkandidatur erklärt. ….
Nach Lage der Dinge kommen bei dem unterstellten Wahlergebnis nur drei Varianten in Betracht: Eine Koalition der Union mit AfD, mit der SPD und den Grünen oder eine CDU-Minderheitsregierung.
Eine Koalition mit der AfD im Bund ist zum jetzigen Zeitpunkt und vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen unmöglich, das kommt zwei Jahre zu früh.
Eine Minderheitsregierung im Bund würde absehbar zu Neuwahlen führen mit Verlusten für die CDU. Die Union wäre in diesem Fall von der AfD jederzeit erpressbar, da sich SPD und Grüne spätestens nach den ersten gemeinsamen Abstimmungen von CDU und AfD grundsätzlich jeder weiteren Unterstützung einer CDU-Minderheitsregierung verweigern würden. Das wäre angesichts der derzeitigen außenpolitischen Vorstellungen der AfD ein Desaster und würde Deutschland in NATO und EU isolieren
Bleibt die Koalition mit SPD und Grünen. Das ist auch das entscheidende Argument gegen einen Führungsanspruch von Markus Söder, der eine Kooperation mit den Grünen kategorisch abgelehnt hat. Da auch Friedrich Merz sich ähnlich positioniert hat und jedes Wahlergebnis, positiv oder negativ, ihm zugerechnet wird, sollte er wie oben skizziert am Wahlabend reagieren und von der Kandidatur zurücktreten. Die CDU sollte natürlich sofort unter Berücksichtigung der hier geschilderten Umstände einen Ersatzkandidaten präsentieren. Das kann nach Lage der Dinge nur der NRW-MP Hendrik Wüst sein. Er sollte gemeinsam mit Friedrich Merz vor
die Kameras treten und seine Bereitschaft erklären, natürlich „… in enger Absprache mit der CSU und Markus Söder … „. Das sollte das Framing für diesen Abend sein. …“

Krankheitsbedingt kann ich die Papiere zurzeit nicht so auswerten, wie sie es verdient hätten. Die Frage ist: Lohnt sich das überhaupt? In einer Zeit, in der alles möglich und nichts mehr satirisch ist?
Ein weiser Man hat mal gesagt: Die Demokratie stirbt nicht an ihren äußeren Feinden, sie stirbt an ihren inneren Verrätern. Googlen Sie nicht, liebe Leserinnen, Ihnen verrate ich den Verfasser exklusiv. Das hab ich mir gerade aus den Fingern gesaugt.

Sie können den Satz aber gerne für derzeitigen Fensterreden gegen Brandmauer und Rechtsruck verwenden, wenn Sie dabei auf der Redner*innenliste stehen. Toller Schlusssatz. Danach tosender Beifall, jede Wette, und alle gehen beruhigt nach Hause.

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