
HAZ, 22.02.2025. Mit Fitness. Das hier geschilderte Vorgehen einer Kommunikationsguerilla nennt man Adbusting, in der neueren Literatur auch Subvertising. Worum es dabei geht, sagt Roland Barthes 1980 in einem Satz: „Ist die beste Subversion nicht die, Codes zu entstellen, statt sie zu zerstören?„
Nicht umsonst sickerte diese Strategie in die Subkultur ein parallel mit dem Beginn der massenhaften Verbreitung von Graffiti in der Öffentlichkeit. Graffiti codiert die Träger seiner Botschaften, die öffentlichen Wände, um. Subvertising entstellt die Codes selber.
Eine der inspirierendsten Ausstellung, die ich in den letzten Jahren gesehen habe, war diese hier im Kreuzberger Bethanien

Werbepause – the art of subvertising.
Bethanien? Da klingelt was bei den Kompostis. Aus dem Rauch-Haus-Song von Ton, Steine, Scherben von 1972:
„Der Mariannenplatz war blau, soviel Bullen waren da
Und Mensch Meier musste heulen, das war wohl das Tränengas
Und er fragte irgendeinen: „Sag mal, ist hier heut ’n Fest?“
„Sowas ähnliches“, sagte einer, „das Bethanien wird besetzt“
Heute findet im Bethanien unter anderem Kunst statt, radikal, engagiert, impulsgebend. Ein Besuch da lohnt sich immer. Auch ein Besuch des Mariannenplatz lohnt sich. In meiner Einflugschneise nach SO 36 liegt die dort angesiedelte „Eckkneipe“, ein vollgeräucherter und vollgekritzelter Ort der Authentizität, es gibt Bier und Korn, Ende, und bei Fehlverhalten rustikalste Ansage des tätowierten Personals. All das jenseits der um sich greifenden schick-veganen koreanischen Streetfood-Locations im Umfeld der nahe gelegenen Oranienstr.
Vom Mariannenplatz zum Reuterkiez ist es nur ein autonomer Steinwurf, paar Minuten mit dem Radl. Neukölln, an der Sonnenallee, fest in Händen der arabischen Community. Dort hat Ferat Koçak eins von 6 Direktmandaten für die Linke geholt. Sein Bezirksverband Neukölln fällt innerhalb der Linken seit Jahren mit antisemitischen Ausfällen auf. Da man bei der Bundestagswahl mit seiner Zweitstimme automatisch die jeweilige Landesliste einer Partei mit allen Kandidatinnen wählt, hätte ich die Linke in Berlin nicht gewählt. Dort ist ihr Antisemitismus auf Grund der internationalistischen Prägung der Partei wesentlich militanter, ausgeprägter als woanders. Wenn die Linke ihren Antisemitismus nicht in den Griff kriegt, wird ihr derzeitiges Hoch sich schnell als Scheinblüte entpuppen.
Was lernen wir daraus? Es ist nicht alles emanzipatorisch, wo Internationalismus draufsteht. Internationalismus – Eine von zahlreichen altlinken Mythen, die rasend schnell im Wandel der Zeit zertrümmert werden. Was viele Alt- und Alklinke überfordert. Aber nicht nur die.
Zum Schluss Profiling: der oder die Täter (m/w/d) aus dem obigen HAZ-Artikel dürften nicht älter als um die 30 sein. Für derartige Kommunikationsguerilla-Aktionen sollte man fit, flink (= spurtstark) und frech (= wehrhaft) sein. Wer da auf einen Haufen Arbeitsloser mit migrantischem Hintergrund trifft, sollte nicht darauf hoffen, denen angesichts von Plakaten wie „Arbeitslager für Sozialschmarotzer“ die Strategien der Kommunikationsguerilla erklären zu können. Da mündet die Ohnmacht des Diskurses auch schon mal in Kloppereien.
Und wer tut sich sowas schon mit 50 noch an ….
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