
Görlitzer Park, Kreuzberg, Baustelle Zaun. Natürlich ist dieser alberne Zaun um den „Görli“ nichts weiter als Symbolpolitik. Die Konservativen wollen ihrer Klientel signalisieren: Wir packen den Drogensumpf an und legen ihn trocken. Womit nicht die Brauereien gemeint sind. Einzige reale Baustelle im Görli sind zwei Löcher an den Eingängen, einen Zaun gab es da schon immer, an denen zwei Malocher das Fundament für die Tore zum Park legen, die dann Nachts abgeschlossen werden sollen. Womit das Drogenproblem dann gelöst wäre.
Widerstand gegen dieses lächerliche Projekt besteht im wochenendlichen Tekkno-Krachmachen durch ein paar bekiffte Polit-Besoffskis, die damit den armen Anwohnerinnen den letzten Nerv rauben. Irgendwas Witziges wie die dämlichen Baulöcher nachts wieder zuzuschütten oder die Bagger zu de-optimieren findet da nicht statt, ich hab jedenfalls bisher nix mitgekriegt. Der Zustand des hiesigen Widerstandes scheint erbärmlich, zumindest am Görli. Gibt es woanders Licht am Tunnel? Zum Beispiel beim Feminismus, der ja völlig zu Recht ein Abschied vom Phallozän fordert, eine radikale Abkehr von den immer schlimmer werdenden Zuständen in Testosteronistan?
Die deprimierende Antwort gibt die famose Gertraud Klemm, 54, Schriftstellerin, vorher Beamtin, verheiratet, zwei Söhne, und seit Jahren eine der profiliertesten Stimmen des österreichischen Feminismus. Sie steht ganz offensichtlich mit beiden Beinen auf dem Boden jener Realität, von denen die privilegierten Trans-und Flinta-Feministinnen im elfenbeinernen Turm von Unis und Gleichstellungstellungsbüros nicht den Hauch einer Ahnung haben. Klemm bringt einerseits das Patriarchat wunderbar auf die kritischen Punkte. Und übt andererseits eine radikale Kritik am aktuellen Feminismus, der sich nur in elitären Zirkeln bewegt, niemandem nutzt außer ein paar Flinta-Beauftragten und dadurch, dass er die Bedürfnisse und Interessen der überwältigenden Mehrheit real existierender Frauen ignoriert, ausschließlich der Gegenseite in die Karten spielt. Hier der Link zum Interview , leider hinter Bezahlschranke. Daher ein paar Zitate: „ …. Der realpolitische Feminismus liegt im Koma. Wir brauchen eine Frauenpolitik, die sich wieder die Gummistiefel anzieht und die feministische Drecksarbeit angeht.
SPIEGEL: Was heißt denn das konkret?
Klemm: Der Abtreibungsparagraf! Wir leben nicht in einem Gottesstaat, und trotzdem mischt die Kirche da mit. Dass wir Schwangerschaft überhaupt abbrechen dürfen, ist nach wie vor ein Gnadenakt. Und daran darf man bloß nicht rühren! Das hat man ja gerade bei der Debatte um die Verfassungsrichterin in Deutschland wieder gesehen. Da spielen auch die Rechten eine Rolle, besonders übrigens hier in Österreich. Ich finde es auch ungeheuerlich, eine Riesenschweinerei, dass Verhütungsmittel für die allermeisten Frauen immer noch keine Kassenleistungen sind. Oder dass Gewalt gegen Frauen selten geahndet wird. Nun gut, geredet wird darüber viel. Aber getan zu wenig. Dasselbe beim Gender-Pay-Gap. Wir müssen ran an die Verteilung der Ressourcen zwischen Männern und Frauen.
….. DerNetzfeminismus kommt mir vor wie eine Pseudoreligion. Ich weiß nicht, wer die Göttin ist, aber es gibt Prophetinnen wie die Gendertheoretikerin Judith Butler und ein Glaubensbekenntnis, dazu eine Menge Moralapostel, die auf Social Media überwachen, ob alle das Glaubensbekenntnis korrekt nachbeten.“
Butler ist übrigens militante Antisemitin, die niederträchtigerweise den Überfall der faschistischen Hamas am 7. Oktober schon mal „Akt des Widerstandes“ nennt. Das passt wie Arsch auf Eimer und ich überlasse es meinen Leserinnen, zu entscheiden, wer Arsch und wer Eimer*in ist.
vg0u8x
tpup4p