06.08.2025 – Heute Buttersäure, morgen Brandbomben

Buttersäureanschlag auf linke Zusammenhänge in Hannover-Linden. Linden ist für Hannover ungefähr das, was St. Pauli für Hamburg und Kreuzberg für Berlin ist, also Faschofreie Zone, linksalternatives Biotop. Das war mal. Die ruhigen Zeiten sind vorbei. Die gesamtgesellschaftliche Entwicklung schlägt überall durch. Es kann jeden treffen, der anders ist, und da jede anders ist, kann es jede treffen. Heute linke Zusammenhänge, Politikerinnen, Queere, Behinderte, Obdachlose, Migrantinnen, Morgen soziokulturelle Zentren und Projekte, Galerien, Demos, Büchereien, Veranstaltungen etc. pp. . Hinweis an alle linksalternativen Biotope und die dortigen ex-linken Eigentumsspießer, die sich da seit Jahren selbstzufrieden in ihrer Bubble aalen: einfach mal in der Ostzone nachfragen, was da jetzt schon flächendeckend angegriffen wird. Demnächst auch bei Ihnen im Programm. Tendenz: Heute Buttersäure, Morgen Brandbomben.

Als ob hier die Unfähigkeit des Staates zu antifaschistischer Politik, mangelnder Wille und Kraft der Zivilgesellschaft zu Gegenreaktionen und Desorientierung und Marginalisierung des linken Widerstandes nicht schon schlimm genug wären, erodiert die Restgesellschaft an allen Ecken und Enden. Beispiel die von mir seit Jahren hier des Öfteren polemisch („Ab nach Syrien zum Minenräumen!“) attackierte Neuköllner Parallelgesellschaft der antisemitischen Islamo-Machos. Hier erklärt die aus Ostanatolien stammende Neuköllner Integrationsbeauftrage und profunde Kennerin der Verhältnisse, Güner Balci , wie sich ihr Heimatbezirk durch reaktionäre Imame und Kriminelle aus arabischen Großfamilien verändert hat.  Das Interview hat aus meiner Sicht nur einen einzigen Mangel: Es wäre schön gewesen, wenn Balci den dort herrschenden extremistischen Antisemitismus angesprochen hätte, aus dem sich die Militanz der Berliner Anti-Israel-Demos seit dem 7. Oktober speist.

Zitate von Güner Balci:

„ …. Wenn ich zum Beispiel erleben muss, wie Islamisten und syrische Nationalisten hier auf der Straße feiern, dass in Syrien Andersgläubige abgeschlachtet werden, kann ich das kaum ertragen ….“

„ … Neukölln war nie besonders frauenfreundlich. Es gab immer schon viel häusliche Gewalt und Elend…. Über die Jahre etablierte sich im Viertel dann aber diese kulturell und religiös bedingte Geschlechtertrennung, die sich immer weiter ausbreitete. ….“

SPIEGEL: Worauf führen Sie das zurück?

Balci:Die Entwicklung fing mit dem Zuzug palästinensischstämmiger Familien aus dem Libanon an, die ab den Achtzigerjahren ins Viertel kamen und zahlenmäßig schnell wuchsen. Die brachten eine sehr patriarchalisch geprägte Kultur mit. Die Mädchen in diesem Milieu waren fast unsichtbar. Man sah sie eigentlich nur, wenn sie ihre kleineren Geschwister in den Kindergarten brachten oder mit ihren Müttern zum Einkaufen gingen. …. Durch die wachsenden streng patriarchalischen Strukturen trennte sich auch die Welt von Jungen und Mädchen zusehends. Wir haben lange unterschätzt, wie groß dieses Phänomen werden würde.

….

Ich erinnere mich an nur eine Moschee in meiner Kindheit. Inzwischen gibt es rund 30 in Neukölln, viele davon sind reaktionär ausgerichtet. Ich weiß von Imamen, die Eheberatung für 14-jährige Mädchen anbieten und es akzeptabel finden, wenn sich ein Mann eine Zweitfrau nimmt. Wenn man hinter die Strukturen schaut, sieht man schnell: Ah, die eine Moschee wird aus Katar finanziert, die andere hat Verbindungen zur islamistischen Muslimbruderschaft und so weiter.“

Güner Balci ist mittlerweile aus Neukölln weggezogen. Ihre körperliche Unversehrtheit und die ihrer Tochter ist dort gefährdet.

Und wohin ziehen Sie, liebe Leserinnen, wenn es mal soweit ist?

4 thoughts on “06.08.2025 – Heute Buttersäure, morgen Brandbomben

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