30.07.2015 – Heroinpreise gesunken.

Was ich immer so höre, wenn ich Deutschlandfunk höre, in dem Fall „Wirtschaft und Gesellschaft“. Passt ja, Drogen sind eine Ware wie jede andere auch, warum soll man neben dem Goldpreis und dem Aktienkurs nicht auch die Drogenpreise durchgeben. Das sorgt für Transparenz. Es waren aber Kerosinpreise, die gesunken waren. Meine Schwerhörigkeit. Ich höre sowieso meistens was ich will, Dauerbrenner ist: „Faschistisches Bundesamt“ statt „Statistisches Bundesamt“. (Sprechen Sie das mal angetrunken nach, da kommt Heiterkeit auf).
Warenwelt – entfremdete Welt, so haben wir es mal gelernt. Also ich schätze Hemden von Etro, finde das Fußbett meiner Nike-Laufschuhe super und den Weißburgunder Sekt vom Winzer Doll einfach: doll. Aber wenn ich mangels pekuniärer Masse das mal nicht haben kann, bricht mir auch keine Welt zusammen, shoppen geh ich nie, Frustkäufe gibt’s bei mir nicht und ich war in meinem Leben noch nie in einem Shoppingcenter, da lass ich mich lieber in einem Pornoladen erwischen als in so was. Bis neulich. Da mussten wir auf dem Weg vom Parkplatz in die entzückende Altstadt von Roermond durch einen Shoppingcenter, der als komplettes Dorf auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne nachgebaut war.
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Outlet Center. Es war irgendwie skurril, durch ein untotes Dorf zu wandern, in dem niemand wohnt, alle nur kaufen. Das falsche Leben im richtigen. Andererseits ist aber noch das falscheste Leben Leben, während die vormalige Kaserne nur ein Ziel hatte: Das Leben zum Tode zu führen. Also insofern fand ich das doch einen gesellschaftlichen Fortschritt: Schwerter zu Sweatshirts. Also konsumierte auch ich: Friets, holländische Fritten, ultralecker.
Und was heißt das überhaupt: Das falsche Leben. Ich habe fast jeden Morgen das Gefühl, ich bin im falschen Leben.

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