29.08.2015 – Wer hat den Käse zum Bahnhof gerollt?

Irgendein Modephilosoph hat einen Bestseller über Gelassenheit verfasst und wurde vom Spiegel dazu interviewt. Abgesehen davon, dass in dem Interview für mich nicht ersichtlich war, was an seinen Einsichten sich groß von der Schule der Stoiker unterschied, fand ich eine Frage bemerkenswert:
„Sie sind jetzt 62 Jahre alt. Ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen: Sind Sie ehrlich, wenn Sie verkünden, dass man im Alter gelassener wird? Die Kräfte schwinden, Freunde sterben, der eigene Tod rückt näher – das ist doch eher zum Fürchten.“
Oops, dachte ich, Alter kommt ungefähr hin, Freunde sterben wie die Fliegen, der Tod schlurft seit meiner Geburt hinter mir her, mit den Kräften ist das auch so eine Sache – Fürchten tu ich mich aber nicht die Bohne, eher gehe ich einer gepflegten Grundheiterkeit nach. Verdränge ich da etwa was? Wer bin ich überhaupt?
wer bin ich
Wer bin ich? Das letzte Mal stellte ich mir 2007 diese Frage, auf meiner Tournee durch Lathwehren. Seitdem sind mir andere Fragen wichtiger. Hat der Riesling noch eine echte Überlebenschance auf Grund des Klimawandels? Und wer hat den Käse zum Bahnhof gerollt?

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